Ernährung:Kartoffelroder im Dauereinsatz - Bauern holen gute Ernte ein

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Die Kartoffelernte in Sachsen läuft auf Hochtouren. Die Bauern sind bisher mit den Erträgen und Qualitäten zufrieden. (Archivbild) (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Die Kartoffelernte läuft auf Hochtouren. Dabei freuen sich die Bauern über reichlich Ertrag und Knollen in guter Qualität. Der frische Nachschub hat laut Fachverband für sinkende Preise gesorgt.

Direkt aus dem dpa-Newskanal: Dieser Text wurde automatisch von der Deutschen Presse-Agentur (dpa) übernommen und von der SZ-Redaktion nicht bearbeitet.

Weidensdorf/Leipzig (dpa/sn) - Sachsens Kartoffelbauern haben alle Hände voll zu tun: Nachdem die lange Trockenheit bis Anfang September die Ernte ausgebremst hat, sind die Roder nun im Dauereinsatz. Sie holen die frischen Knollen aus der Erde. Die Erträge stimmen die Bauern bisher zufrieden. Mit mehr als 40 Tonnen pro Hektar falle die Ernte deutlich besser aus als im Vorjahr, sagte Ariane Weiß, Geschäftsführerin des sächsischen Kartoffelverbandes, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir haben sehr gute Qualitäten und geschmacklich hervorragende Kartoffeln.“ Nach den hohen Preisen für Frühkartoffeln müssten Verbraucher inzwischen wieder deutlich weniger für frische Ware zahlen. 

Nachschub für Klöße & Co gesichert 

Mit der Ernte füllen sich die Lager von Sachsens größtem Kartoffel-Veredler. Etwa 2.500 Tonnen würden derzeit täglich angeliefert, erklärte Friweika-Vorstand Marko Wunderlich. Das Unternehmen in Weidensdorf (Landkreis Zwickau) verarbeitet jährlich rund 120.000 Tonnen Kartoffeln auch zu Klößen, Salat oder Gratin. Die Knollen bezieht es größtenteils aus Vertragsanbau bis nach Sachsen-Anhalt. Die hohe Qualität der diesjährigen Ernte bestätigt auch Wunderlich, doch gebe es lokale Unterschiede. Zudem hätten sich die Bauern wegen der langen Hitze und Trockenheit gedulden müssen. „Da ging erst einmal nichts.“ 

Bei Marko Wunderlich, Vorstand des Kartoffel-Veredlers Friweika, werden derzeit täglich rund 2.500 Tonnen Kartoffeln frisch vom Feld angeliefert. (Archivbild) (Foto: Hendrik Schmidt/dpa)

Denn ist der Boden zu hart, leiden die Knollen bei der Ernte. Beschädigungen und Risse in der Schale seien Eintrittsstellen für Bakterien, die Fäulnis verursachen, erläuterte Weiß. Auch die Krautfäule könne bei Kartoffeln zu erheblichen Schäden führen. Damit habe es dieses Jahr in Sachsen aber kaum Probleme gegeben.

Gemessen an der Gesamtfläche spielt der Kartoffelanbau im Freistaat eine geringe Rolle, auf den Tellern sind die Erdäpfel dagegen nach wie vor gefragt. Auf gerade einmal 5.400 Hektar haben die Bauern dieses Frühjahr Kartoffeln gelegt. Das ist weniger als 1 Prozent der gesamten Ackerfläche. 

Mehr als 40 verschiedene Kartoffelsorten

Im Raum Leipzig werden laut Weiß auch frühe Sorten angebaut, die dort schon ab Anfang Juli gerodet wurden. Hier spiele der zeitigere Frühlingsbeginn dieser Region im Vergleich zu anderen Gegenden Sachsens den Bauern in die Hände. Der Fokus in Sachsen liege aber auf mittelfrühen bis späten Sorten. Insgesamt werden hierzulande den Angaben nach mehr als 40 verschiedene Kartoffelsorten angebaut. 

Mit dem Fortschreiten der Ernte purzeln auch die Preise, die Verbraucher im Supermarkt für frische Kartoffeln zahlen müssen. „Die Frühkartoffelpreise waren exorbitant hoch“, erläuterte Weiß. Zeitweise wurden für ein 2,5-Kilo-Netz um die 4 Euro verlangt. Inzwischen liege der Preis bei etwa 2,50 Euro. „Auf diesem Niveau wird es jetzt bleiben.“ Bei einem Euro pro Kilo erhielten die Bauern selbst aber nur etwa 20 Cent als Erzeugerpreis ausgezahlt.

© dpa-infocom, dpa:240930-930-247287/1

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