Erkelenz (dpa/lnw) - Am Tagebau Garzweiler wollen Braunkohlegegner am Freitag gegen den Abriss des Dorfes Lützerath demonstrieren. Dazu wollen sie sich vor Bäume, Häuser und auf Wiesen in dem Ort setzen. Am Freitag beginnt die sogenannte Rodungssaison. Von Anfang Oktober bis Ende März darf der Energiekonzern RWE dann Bäume und andere Gehölze am Tagebau fällen. Ein RWE Sprecher ließ am Donnerstag offen, wann mit den Rodungsarbeiten bei Lützerath begonnen werden soll.
Aus Sicht der Braunkohlegegner ist Lützerath eine zentrale Stelle für den Tagebau Garzweiler. „Wenn Lützerath stehen bleibt, steht der Tagebau Garzweiler still“, heißt es auf der Internetseite der Initiative „Alle Dörfer bleiben“. Wenn der Ort falle, könne RWE „kilometerweit ins Land baggern und hunderte Millionen Tonnen Braunkohle aus der Erde holen“.
Der RWE-Sprecher verwies darauf, dass Lützerath zu einem bereits abgeschlossenen Umsiedlungsabschnitt am Tagebau gehöre. Die meisten Einwohner von Lützerath seien in den Ort Immenrath-neu umgesiedelt. RWE Power werde zu gegebener Zeit den Rückbau leerstehender Häuser fortsetzen. Zudem würden „innerhalb der Rodungsperiode 2021/2022 tagebauvorbereitende notwendige Rodungsarbeiten innerhalb und außerhalb des Ortes durchgeführt“. Alle Maßnahmen seien seit langem genehmigt. Sie seien erforderlich, um den Tagebau Garzweiler im südlichen Bereich des Abbaufeldes planmäßig weiterzuentwickeln.
Im Hambacher Forst will RWE eine alte Ablagerung von Sondermüll entsorgen. Zur Vorbereitung würden derzeit Zufahrtswege freigeschnitten, sagte der Sprecher. Die Arbeiten hätten nichts mit dem Kohleabbau und der Rodungssaison zu tun. Es gehe um eine Fläche mit Altlasten eines anderen Unternehmens, das dort vor Jahren Transformatoren demontiert habe. Dabei sei die Chemikalie PCB in den Boden geraten. Die Ablagerung sei abgedichtet und hätte vor Beginn des Kohleabbaus entsorgt worden sollen. Auch nach der Entscheidung für den Erhalt des Hambacher Forsts werde RWE die Altlast aus dem Wald holen.
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