Erfolg für Investor KKR:Computermilliardär Dell in GfK-Übernahmeschlacht ausgestochen

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Michael Dell hätte gern beim Nürnberger Marktforscher GfK dsa Sagen gehabt. (Foto: Lucas Jackson/Reuters)

Er konnte es nicht verhindern, dass der Investor KKR die Marktforscher aus Nürnberg übernimmt. Der will bei der GfK nun durchregieren.

Von Uwe Ritzer, Nürnberg

Die Übernahmeschlacht ist zu Ende. Über seinen niederländischen Ableger Acceleratio Capital steigt der US-Finanzinvestor Kohlberg Kravis Roberts (KKR) bei Deutschlands größtem Marktforscher GfK ein. Die Störmanöver, etwa von US-Computer-Milliardär Michael Dell, konnten den Deal nicht verhindern.

Die GfK (13 000 Beschäftigte, 1,5 Milliarden Euro Umsatz) stagniert seit geraumer Zeit in ihrer Entwicklung. Erst vor wenigen Monaten mussten Aufsichtsrats- und Vorstandschef gehen. Das Unternehmen tut sich mit den Anforderungen der neuen, digitalen Welt an die Marktforschung erkennbar schwerer als Konkurrenten.

Am Morgen danach ist die Erleichterung bei allen Beteiligten spürbar. Tagelang hatte es für KKR nicht gut ausgesehen, die Aktionäre der GfK SE zogen nicht recht. Bis 24 Uhr in der Nacht zum Samstag hatten sie die Möglichkeit, ihre Papiere für 43,50 Euro das Stück an Acceleratio zu verkaufen. Viele entschieden sich erst im letzten Moment, aber am Ende aber reichte es doch. KKR hat sein Ziel erreicht, mindestens 18,54 Prozent der Aktien an dem schwächelnden Marktforschungs-Unternehmen zu übernehmen.

Bis zuletzt war offen, ob KKR die 18,54-Prozent-Hürde nehmen würde. Denn auch ein britischer Fonds und der milliardenschwere US-Computerunternehmer Michael Dell kauften in den vergangenen Tagen eifrig GfK-Aktien und machten KKR so die Übernahme streitig.

Wie viele Aktien genau Acceleratio eingesammelt hat, wird noch ausgezählt. Philipp Freise, für den Deal zuständiger KKR-Partner, meldete jedoch bereits am Samstagvormittag, man habe "die Hürde genommen." Der GfK-Verein, ein Zusammenschluss aus knapp 600 Unternehmen, Einzelpersonen und Institutionen, hält 56,46 Prozent der Aktien an dem Nürnberger Marktforscher. Erklärtes Ziel ist, gemeinsam mit KKR auf 75 Prozent aufzustocken, um dann bei der GfK SE mehr oder weniger durchregieren zu können.

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