Erfolg für BMW, VW und Ford:Chinesen lieben westliche Autos

Volkswagen erwartet Wachstum in China

Ein Arbeiter reinigt das Firmenschild eines Volkswagen-Händlers in Shanghai

(Foto: dpa)

20 Prozent, 50 Prozent - wie viel Wachstum darf's denn sein? In China, dem größten Automarkt der Welt, waren westliche Autohersteller im vergangenen Jahr so beliebt, dass auch ihre Manager überrascht sind.

Es gibt Rekorde, bei denen möchte man nicht unbedingt dabei sein. Der längste Stau in der Geschichte Chinas zum Beispiel. Der ereignete sich im August 2010 auf dem China National Highway 110. Die Blechlawine erstreckte sich über mehr als 100 Kilometer, der Stau dauerte länger als zehn Tage. Manche Autofahrer sollen fünf Tage auf dem Highway verbracht haben.

Die Chinesen fahren viel Auto. Sehr viel. Für die internationalen Fahrzeughändler ist China längst der wichtigste Markt. Die neuesten Zahlen sind sogar noch stärker als erwartet: Im Dezember stieg der Absatz der Pkw um 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie der Branchenverband CAAM in Peking mitteilte.

Der gesamte Fahrzeugmarkt legte im vergangenen Jahr um 13,9 Prozent zu, auf fast 22 Millionen. Im vergangenen Jahrzehnt lag das jährliche Wachstum des weltweit größten Automarktes noch bei 30 bis 40 Prozent. Dann kühlte er sich ab. 2011 wurden in der Volksrepublik nur 2,5 Prozent mehr Autos verkauft, 2012 betrug das Absatzplus 4,3 Prozent. Nun läuft es für die Fahrzeughändler wieder bombastisch gut. Auch die deutschen Autokonzerne machen in China gute Geschäfte.

BMW konnte dort im vergangenen Jahr 19,7 Prozent mehr Autos verkaufen als im Vorjahr. "Das Wachstum ist deutlich höher ausgefallen als erwartet", sagte China-Chef Karsten Engel. "Wir haben unsere Ziele übererfüllt."

Nach 303.000 im Vorjahr seien im vergangenen Jahr 362.500 Autos verkauft worden. Allein der Zuwachs in China sei ähnlich groß wie der gesamte Absatz in Frankreich gewesen. Für das neue Jahr rechne BMW mit etwas mehr als zehn Prozent Wachstum. "Wir wollen schneller wachsen als die anderen", sagte Engel.

Das dürfte zumindest im Vergleich mit Ford schwierig werden. Der amerikanische Autobauer wuchs in China um fast 50 Prozent. Er verkauft dort fast dreimal so viele Autos wie BMW - allerdings zielen die Münchner auch eher auf das Premium-Segment. Der US-Konzern General Motors hat in China erstmals mehr als drei Millionen Fahrzeuge verkauft. Auch der zweite große Konzern aus Deutschland, Volkswagen, hat Schätzungen zufolge die Drei-Millionen-Schwelle in der Volksrepublik geknackt.

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