Drei Wissenschaftler aus den USA erhalten in diesem Jahr den von der schwedischen Reichsbank in Erinnerung an Alfred Nobel gestifteten Preis für Wirtschaftswissenschaften - kurz den sogenannten Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften. Lars Peter Hansen, Eugene Fama und Robert Shiller würden für ihre Arbeiten über die Funktionsweise von Finanzmärkten ausgezeichnet, erklärte die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm. Den Preis bekommen sie demnach insbesondere für ihre empirische Analyse von Aktienkursen.
Die Auszeichnung ist umstritten, weil sie nicht wie die anderen Nobelpreise auf das Testament des Schweden Alfred Nobel zurückgeht, sondern erst 1968 von der Reichsbank in Stockholm gestiftet und 1969 erstmals vergeben wurde. Im vergangenen Jahr waren die beiden US-Forscher Alvin Roth und Lloyd Shapley für ihre Arbeiten zur optimalen Abstimmung von Angebot und Nachfrage ausgezeichnet worden.
Offiziell wird der Wirtschaftspreis von der Nobel-Stiftung nicht als Nobelpreis eingestuft, sondern stets als "Preis der Reichsbank Schwedens für die ökonomische Wissenschaft zum Andenken an Alfred Nobel" von den traditionellen Nobelpreisen abgesetzt. Er ist mit acht Millionen schwedischen Kronen (etwa 920.000 Euro) dotiert.
Seit seiner Einführung hat die Königlich Schwedische Wissenschaftsakademie meist US-Ökonomen ausgezeichnet. Nur eine einzige Frau gehörte bisher zu den Preisträgern. Als bislang letzter Deutscher wurde 1994 der Bonner Spieltheoretiker Reinhard Selten ausgezeichnet. Alle Nobelpreise werden traditionsgemäß am 10. Dezember, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel (1833-1896), überreicht.