Billigeres Tanken und Heizen haben 2013 die Inflation in Deutschland gedämpft. Die Verbraucherpreise stiegen im Schnitt nur noch um 1,5 Prozent, teilte das Statistische Bundesamt nach ersten Berechnungen in Wiesbaden mit. 2012 lag die Teuerungsrate noch bei 2,0 Prozent, 2011 sogar bei 2,1 Prozent. Die Europäische Zentralbank spricht bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen.
Im Dezember zog die Inflation allerdings leicht an. Die Verbraucherpreise legten auf Jahressicht um 1,4 Prozent zu - nach 1,3 Prozent im November und dem Jahrestief von 1,2 Prozent im Oktober.
Entlastet wurden die Verbraucher durch billigeres Öl, das wegen der schwachen Weltkonjunktur deutlich weniger kostete. "Kraftstoffe und Heizöl wurden dadurch billiger", sagte eine Statistikerin. Dagegen verteuerten sich Nahrungsmittel: Im Dezember kosteten sie 3,8 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Für dieses Jahr rechnen Experten mit stärker steigenden Preisen. "Die Inflation wird nach oben driften", sagte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer, der für 2014 eine Teuerungsrate von 1,7 Prozent erwartet. "Wir bekommen ein ordentliches Wirtschaftswachstum, die Phase moderater Lohnabschlüsse ist ohnehin vorbei, der Mindestlohn wird schrittweise eingeführt, die Immobilienpreise und Mieten ziehen an", sagte Krämer. "Das sind alles Argumente für eine höhere Inflation."