Konjunktur:Britische Wirtschaft wächst im Mai

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Straßenszene in London: Die Konjunkturprognosen fürs laufende Jahr könnten zu niedrig sein. (Foto: Hollie Adams/Reuters)

Um 0,4 Prozent zieht die Konjunktur im Vereinigten Königreich an. Für den neuen Premier bedeutet das Rückenwind zum Start.

Keir Starmer kann mit guten Nachrichten aus der Wirtschaft ins neue Amt als britischer Premierminister starten. Das Bruttoinlandsprodukt im Vereinigten Königreich legte im Mai um 0,4 Prozent zu, wie aus den jüngsten Daten des Statistikamts hervorgeht. Sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor wurde demnach Wachstum verzeichnet. Und auch der Bausektor legte zu – um deutliche 1,9 Prozent zum Vormonat. Im Zeitraum März bis Mai lag der Zuwachs beim damit BIP sogar bei 0,9 Prozent. Es ist das stärkste Wachstum seit der Phase zwischen November 2021 bis Januar 2022.

Die sozialdemokratische Labour-Partei Starmers hatte sich bei der Unterhaus-Neuwahl mit großem Vorsprung gegen die regierenden Konservativen durchgesetzt und ist damit erstmals seit 14 Jahren wieder an der Macht. Laut Finanzministerin Rachel Reeves hat die neue Regierung im Rahmen einer sogenannten „nationalen Mission“ bereits damit begonnen, Blockaden bei Infrastrukturprojekten und privaten Investitionen zu lösen. Die Bank of England (BoE) hat prognostiziert, dass die Wirtschaftsleistung auf der Insel im zweiten Quartal um 0,5 Prozent zulegen wird, was nun womöglich als zu niedrig gegriffen erscheint.

Die relative Stärke der britischen Wirtschaft ist für die Notenbank in London ein wichtiger Faktor auf dem Weg zu einer Zinswende. Der Chefvolkswirt der BoE, Huw Pill, sagte am Mittwoch, die Inflation im Dienstleistungssektor und das Lohnwachstum hätten eine „unangenehme Stärke“ gezeigt, obwohl die Gesamtinflation im Mai auf das Zwei-Prozent-Ziel gefallen sei. Es sei auch unwahrscheinlich, dass die nächste Woche anstehenden Inflationszahlen für Juni das Gesamtbild ändern würden: „Ich denke, es ist immer noch eine offene Frage, ob jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Zinssenkung ist.“

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