Engagement bei US-Verlag HarperCollins:Johnny Depp versucht sich als Buchverleger

Lesezeit: 1 Min.

Die Kinos sind nicht mehr genug: US-Schauspieler Johnny Depp wagt einen Ausflug ins Verlagwesen. Er will vor allem Werke herausbringen, für die sich andere Verleger nicht interessieren. Wie ernst er es damit meint, beweist Depp gleich bei seinen ersten Projekten.

Johnny Depp bei einer Pressekonferenz zu seinem neuen Film West of Memphis. Künftig wird sich der US-Schauspieler nicht mehr nur auf die Filmbranche beschränken. (Foto: EVAN AGOSTINI /INVISION/AP)

Bei der filmischen Umsetzung großer Romane hat Johnny Depp schon häufiger mitgewirkt. Doch nun reicht ihm die Leinwand offenbar nicht mehr: Der US-Schauspieler steigt ins Verlagwesen ein. Depp, der zuletzt mit der Verfilmung von Hunter S. Thompsons Rum Diary in den Kinos zu sehen war, wird eine neue Marke des amerikanischen Verlagshauses HarperCollins betreuen.

Der Ableger wird denselben Namen tragen wie Depps Produktionsfirma Infinitum Nihil, auf deutsch: "Nichts ist für immer." Unter der neuen Marke sollen nach eigener Aussage "authentische, freimütige und visionäre" Bücher veröffentlicht werden.

Gleich zu Beginn seines neuen Engagements hat sich Depp ein ehrgeiziges Projekt vorgenommen: Bis 2015 soll in Zusammenarbeit mit dem Historiker Douglas Brinkley eine Sammlung von Fakten und Geschichten über Bob Dylan erscheinen, die teilweise auf exklusiven Interviews mit dem Musiker beruhen.

Er und Depp hielten das Dylan-Buch für eine ideale Möglichkeit, die neue Serie zu starten, sagte Brinkley. Die beiden haben schon früher zusammengearbeitet; erst kürzlich für die Grammy-nominierte Dokumentation über das Leben des Schriftstellers Thompson.

Depp und Thompson waren gut befreundet - neben Rum Diary spielte der Darsteller auch im Film Fear and Loathing in Las Vegas mit, der ebenfalls auf einer Romanvorlage von Thompson beruht.

"Ich versichere im Interesse von Infinitum Nihil, dass wir unser Bestes tun werden, um Bücher herauszubringen, die die Zeit der Menschen wert sind und die Menschen berühren", sagte Depp, "Werke, die normalerweise vielleicht gar nicht veröffentlicht worden wären".

Ein Werk, das zumindest das letzte Kriterium erfült, soll im Januar 2013 erscheinen: der Roman "House of Earth" von Woody Guthrie. Der amerikanische Folksänger hatte die Erzählung bereits 1947 fertiggestellt, jedoch nie veröffentlicht. Mit einem Vorwort von Depp und Brinkley soll das Werk nun, 65 Jahre später, doch noch erscheinen.

© Süddeutsche.de/dapd/bero - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: