Süddeutsche Zeitung

Energiesparlampen gratis:Oh, wie hell ist Panama

Ein Land spart Strom: Panamas Regierung verschenkt sechs Millionen Energiesparlampen an die Bevölkerung - allerdings nicht ganz uneigennützig.

Mit der kostenlosen Verteilung von sechs Millionen Energiesparlampen will die Regierung in Panama den Strombedarf des Landes drosseln.

Ab kommender Woche sollten die Energiesparlampen an etwa 600.000 Haushalte im Land verteilt werden, sagte Energie-Staatssekretär Daniel Kuzniecky in Panama-Stadt.

Einzige Bedingung für das kostenlose Angebot ist demnach, dass von der Regierung beauftragte Fachkräfte in die Wohnung gelassen werden, um die herkömmlichen energiefressenden Glühbirnen gegen Energiesparbirnen auszutauschen. Pro Haushalt werden maximal zehn Sparlampen abgegeben. "Das ist eine sehr wichtige Aktion für das Land", sagte Kuzniecky.

Die Lampen haben einen weiter Weg zurückgelegt, denn sie wurden in China hergestellt. Panama hat die Energiesparlampen von Kuba erworben, das als erstes Land in der Region bereits einen umfassenden Austausch von Glühbirnen vorgenommen habe.

Profitables Geschäft

Das Ganze geschieht allerdings nicht ganz uneigennützig. Denn Panama wird durch diese Maßnahme von EU-Hilfen profitieren - und kommt mit einem deutlichen Plus aus dem Geschäft. Panamas nationaler Umweltbehörde zufolge ermöglicht die Austauschaktion, wegen der dadurch erzielten Verringerung des klimaschädlichen Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes, EU-Hilfen zwischen einer und 2,8 Millionen Euro zu bekommen.

Schließlich spare Panama durch die neuen Energiesparlampen fast 92.000 Tonnen CO2 ein, sagte Behördenchefin Ligia Castro. Die neuen Birnen leuchten acht Mal länger als herkömmliche Glühbirnen, verbrauchen 80 Prozent weniger Strom und produzieren etwa 70 Prozent weniger Wärme.

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sueddeutsche.de/AFP/tob/mel
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