JapanUmweltschützer kritisieren CO₂-Speicherung

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Windräder am Nikkawahama-Strand der Stadt Kamisu. Kritiker bemängeln, dass Japan den Ausbau erneuerbarer Energien zu langsam vorantreibe.
Windräder am Nikkawahama-Strand der Stadt Kamisu. Kritiker bemängeln, dass Japan den Ausbau erneuerbarer Energien zu langsam vorantreibe. (Foto: PHILIP FONG/AFP)

Japan will Treibhausgase in großem Stil unter dem Meeresboden vergraben. Umweltschützer halten das für teuer und ineffizient. Es sei ein Alibi, um weiter auf fossile Energie zu setzen.

Von Thomas Hahn, Tokio

Im Tokioter Büro der Umweltorganisation Friends of the Earth (FoE) haben sie noch den Kopf von Fumio Kishida. Das überdimensionierte Pappmaché-Konterfei des japanischen Ex-Premierministers steht im Obergeschoss unter dem Tisch, an dem jetzt Vizegeschäftsführerin Ayumi Fukakusa sitzt und erklärt, was es mit dem Kopf auf sich hat. Bei Demonstrationen gegen Kishidas sogenannte GX-Politik sei er zum Einsatz gekommen. GX steht für Grüne Transformation, es ist das Kürzel für eine in Gesetze gegossene Energiewende-Strategie der japanischen Regierung, die Klimaschutz und Wirtschaftswachstum bewerkstelligen soll. Die Umweltorganisation hält davon wenig. Einer der Gründe: Nach der Strategie will Japan Treibhausgase im großen Stil unter dem Meeresboden vergraben, um die CO₂-Bilanz zu verschönern. „Das ist nicht machbar“, sagt Ayumi Fukakusa, „deshalb sind wir dagegen.“

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