Süddeutsche Zeitung

Energiepolitik:Aus Sibirien nach China

Moskau und Peking haben eine neue Gaspipeline in Betrieb genommen - per Videokonferenz.

Russland hat die neue Gasleitung von Sibirien nach China in Betrieb genommen. Die Lieferungen über das Megaprojekt "Sila Sibiri" - auf Deutsch: Kraft Sibiriens - sollen die Beziehungen zwischen beiden Ländern auf eine neue Ebene bringen, sagte Russlands Präsident Wladimir Putin. Per Videokonferenz startete Putin symbolisch gemeinsam mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping die bisher teuerste russische Pipeline, die Gas aus Sibirien in das Nachbarland bringen soll. Im Foto überprüft ein Mitarbeiter ein Gasventil an einer der Verdichterstation im ostrussischen Swobodny. Putin sprach von einem "historischen Ereignis", das die strategische Zusammenarbeit beider Länder im Energiebereich auf ein neues Niveau hebe. Xi nannte das Projekt einen Meilenstein der bilateralen Energiekooperation zum beiderseitigen Nutzen. Der russische Staatskonzern Gazprom hatte die Kosten für die längste Gasleitung im Osten Russlands mit 55 Milliarden Dollar veranschlagt, etwa fünfmal so viel wie die umstrittene neue Ostseepipeline Nord Stream 2 kostet. Russland und China hatten 2014 nach langen Verhandlungen um Preise einen Gasliefervertrag für 30 Jahre geschlossen im Gesamtwert von 400 Milliarden Dollar. 38 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich sollen aus Jakutien und Irkutsk nach China transportiert werden.

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SZ vom 03.12.2019 / Reuters, dpa
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