Süddeutsche Zeitung

Energiekonzern verschärft Sparprogramm:RWE will weitere Milliarde einsparen

Radikaler Sparkurs bei RWE: Um 1,5 Milliarden Euro will der Energiekonzern seine Kosten in den kommenden Jahren senken. Jetzt wird bekannt: Der künftige Konzernchef Peter Terium will noch eine weitere Milliarde einsparen. Welche Folgen das für die Arbeitsplätze hat, ist noch unklar.

Der Energiekonzern RWE erwägt seine Sparanstrengungen über die bislang weiter zu verschärfen. Über die ohnehin vorgesehenen Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro in den Jahren 2013/14 hinaus sei als "Plangröße" derzeit eine weitere Milliarde Euro angedacht, sagte eine Konzernsprecherin am Sonntag und bestätigte damit einen Bericht des Spiegel.

Ob damit auch Stellenstreichungen einhergehen werden, ließ sie offen. Details zum Sparprogramm würden auf der Bilanzpressekonferenz Anfang März veröffentlicht. Wie der Spiegel in seiner jüngsten Ausgabe berichtet, will der künftige RWE-Chef Peter Terium mit einem radikaleren Sparkurs eine "nachhaltige Ergebnisverbesserung" erreichen und weitere Kürzungen von mindestens einer Milliarde Euro vornehmen. Dies habe er in einem Bericht den Arbeitnehmervertretern dargelegt.

Terium, der im Juli die Nachfolge von Vorstandschef Jürgen Großmann antritt, habe in dem "Programm für die Zukunft unseres Konzerns" die künftige Ausrichtung von RWE skizziert. Doppelte Konzernstrukturen sollten abgeschafft und der Ausbau bei den erneuerbaren Energien vorangetrieben werden, berichtet das Magazin.

Endgültige Maßnahmen sollen in Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften bis Juni 2012 entwickelt werden. In Deutschland sind bei RWE betriebsbedingte Kündigungen nach einer Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern bis Ende 2012 ausgeschlossen. Vorstandschef Großmann hatte angekündigt, den durch die Atomwende und das schwächelnde Gasgeschäft unter Druck geratenen Versorger durch den Verkauf von Geschäftsbereichen neu aufzustellen.

Bis Ende 2013 sollen Geschäfte im Volumen von bis zu elf Milliarden Euro abgestoßen werden, um mit den Einnahmen auch die milliardenschwere Schuldlast zu drücken. Bis zu 8000 der insgesamt 72.000 Stellen könnten wegfallen, hatte Reuters von einer mit der Angelegenheit vertrauten Person bereits erfahren. Etwa die Hälfte der von dem Abbau betroffenen Mitarbeiter könnte durch den geplanten Verkauf von Unternehmensteilen ausscheiden.

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Reuters/dpa/cag/luk
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