Ob aus Angst vor Kritik von Umweltschützern oder wegen fehlendem Datenmaterial: Der Energieverbrauch der Google Datenzentren weltweit war bislang ein gut gehütetes Geheimnis. Nun will der Konzern offenbar hier etwas mehr Transparenz schaffen und hat deshalb eine Energiebilanz seiner Datenzentren weltweit veröffentlicht.
Die Serverfarmen, die für reibungslose Suchanfragen, Google-Dienste und YouTube-Videos sorgen, benötigten nach Angaben des Unternehmens im vergangenen Jahr 2,26 Milliarden Kilowattstunden. Mit der von den Datenzentren verbrauchten Energie könnte man eine US-Stadt mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern versorgen. In Deutschland haben beispielsweise Orte wie Aachen, Osnabrück, Heidelberg oder Gera eine solche Größe.
Google-Manager Urs Hölzle versucht im firmeneigenen Blog, den Ergebnissen eine andere Perspektive zu geben: Die Energie, die ein Google-Nutzer im Monat auf den Servern verbrauche, würde eine 60-Watt-Glühbirne gerade mal für drei Stunden zum Strahlen bringen können.
Zudem, so argumentiert er im Gespräch mit der New York Times, würde Google beispielsweise verhindern, dass Nutzer mit ihrem Auto in die Bücherei fahren, um etwas nachzuschlagen. 2010 kamen 25 Prozent der Energie für die Serverparks aus erneuerbaren Quellen wie der Windkraft, 2011 soll dieser Anteil auf 30 Prozent steigen.
Unvollständige Rechnung
Nur etwa fünf Prozent der Server-Energie wird von der Suchfunktion verbraucht, die Firmenangaben zufolgeetwa eine Milliarde Mal pro Tag verwendet wird. Hundert Mal googeln kostet demnach genauso viel Strom wie eine 28 Minuten lang brennende 60-Watt-Glühbirne
Umweltexperten merken allerdings an, dass die Rechnung unvollständig ist: Nicht nur Google-Server verbrauchen bei der Verwendung der Dienste Energie, sondern auch die Laptops, Smartphones und Tablet-Computer, mit denen der Nutzer diese aufruft. Zudem ist auch für den Datentransport zu Google über Router oder Funkmasten Energie nötig.