Neustrelitz (dpa/mv) - Der Landesverband Erneuerbare Energien hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) aufgefordert, die Energiewende zur Chefsache zu machen. Das Energieministerium, die Landesagentur für Energie und Klimaschutz sowie die Genehmigungsbehörden müssten mit deutlich mehr Personal ausgestattet werden, forderte der neue Vorsitzende des Lobbyverbandes, Johann-Georg Jaeger, nach einer Mitgliederversammlung am Donnerstag in Neustrelitz.
Die Energiewende sei eine zentrale Herausforderung, sagte Jaeger. Schwesig müsse die Initiative übernehmen, um bei der geplanten Verfassungsänderung den Klimaschutz mit aufzunehmen. "Dieses Staatsziel Klimaschutz sollte dann mit einem Klimaschutzgesetz noch in dieser Legislaturperiode untersetzt werden", forderte Jaeger, der für die Grünen schon einmal im Landtag saß.
"In MV decken wir erst ein Drittel unserer Energie aus Erneuerbaren Energien", sagte er. Zwar werde mehr Strom erzeugt als verbraucht wird. Allerdings deckten Erneuerbare Energien nur etwa fünf Prozent des Bedarfs im Verkehr und zehn Prozent des Wärmebedarfs. "Wir brauchen daher einen weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und eine effiziente Verknüpfung von Stromerzeugung mit den Sektoren Verkehr und Wärme."
Jaeger wurde am Donnerstag zum neuen Vorsitzenden des Landesverbandes Erneuerbare Energien gewählt. Sein Vorgänger Rudolf Borchert schied aus persönlichen Gründen aus, wie es hieß. Er sei zum Ehrenvorsitzenden gewählt worden.