Energie - Rostock:Rostocker Hafen: Letzte russische Kohle wird entladen

Energie - Rostock: Im Seehafen wird der Frachter "Zagreb" entladen. Foto: Bernd Wüstneck/dpa
Im Seehafen wird der Frachter "Zagreb" entladen. Foto: Bernd Wüstneck/dpa (Foto: dpa)

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Rostock (dpa/mv) - Im Rostocker Hafen wird das vorerst letzte Schiff mit russischer Kohle entladen. Die 62.000 Tonnen Kohle an Bord sind für das Rostocker Steinkohlekraftwerk bestimmt, wie eine Sprecherin des Kraftwerks bestätigte. Die Entladung werde wegen der Pfingstfeiertage bis Dienstag oder Mittwoch dauern.

Diese Menge werde zusammen mit der eingelagerten Kohle ausreichen, bis am 10. August das von der EU verhängte Importverbot in Kraft trete. Täglich würden zwischen 3000 und 4000 Tonnen Steinkohle verbrannt, sagte die Sprecherin. Das Kraftwerk sei derzeit in Revision und werde am 24. Juni wieder in Betrieb gehen.

Der Karlsruher Energieversorger EnBW, einer der beiden Gesellschafter des Kraftwerks, teilte mit, dass im vergangenen Jahr für alle Steinkohlekraftwerke des Unternehmens rund 4,2 Millionen Tonnen Kohle benötigt wurden. 3,6 Millionen stammten aus Russland. Bereits Ende 2021 sei begonnen worden, russische Kohle für alle Kraftwerke zu ersetzen, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden.

Zur mittelfristigen Diversifizierung würden ergänzend zu Kolumbien, Südafrika und den USA weitere Optionen aus Australien, Afrika und Asien geprüft. "Eine umfassende Geschäftspartnerprüfung aller potenziellen neuen Geschäftspartner ist ebenso Bestandteil der Prüfung, wie die Frage der Eignung der Kohle für die eigenen Kraftwerke."

© dpa-infocom, dpa:220603-99-536522/4

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