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Energie - Köln:Laschet: Kohle- hätte vor Atomausstieg erfolgen sollen

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Köln (dpa) - Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet hat mit Blick auf Kohle- und Atomausstieg falsche Prioritäten in der deutschen Energiepolitik beklagt. "Wenn das CO2 und das Weltklima das größte Problem sind, um das wir uns kümmern müssen, war die Reihenfolge zumindest falsch", sagte Laschet am Montagabend beim "RND Berliner Salon on Tour", einer Veranstaltung des Redaktionsnetzwerks Deutschland und des "Kölner Stadt-Anzeigers". Dann hätte Deutschland zuerst aus der Kohleverstromung aussteigen müssen, statt aus der Atomenergie, meinte Laschet.

Zudem kritisierte er eine grundlegende Skepsis in der Bevölkerung gegenüber der Energieerzeugung. "In Deutschland gibt es so eine Mentalität: Man will eigentlich gar nichts". Außer Kernkraft und Kohle würden etwa Erdgas-Importe "wegen Putin" abgelehnt, ebenso die Einfuhr von US-Gas "wegen Frackings". Auch die Windkraft sei teils in Misskredit geraten. Mit Blick auf die künftige Energieversorgung in Deutschland sagte er: "Manchmal denkt man: Wie soll das alles gehen?"

Am Wochenende hatten Tausende Kohle-Gegner Tagebaue in Sachsen und Brandenburg blockiert, um gegen die Klimapolitik der Bundesregierung zu protestieren. Die Aktivisten fordern einen sofortigen Kohleausstieg. Ziel der Bundesregierung ist ein Kohleausstieg bis 2038. Bereits bis 2022 will Deutschland aus der Kernenergie aussteigen.

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