Energie - Hannover:"Tag der Geothermie": Behörde informiert über Erdwärme

Energie - Hannover: Ein Baufahrzeug steht vor dem Bohrturm am Geothermie-Bohrplatz der Deutschen ErdWärme. Foto: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild
Ein Baufahrzeug steht vor dem Bohrturm am Geothermie-Bohrplatz der Deutschen ErdWärme. Foto: Uwe Anspach/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Hannover (dpa/lni) - Die Nutzung von Erdwärme als regenerative Energiequelle ist in Deutschland noch relativ wenig verbreitet - Häuslebauer und Hausbesitzer können sich jetzt in Hannover über einen möglichen Umstieg informieren. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) lud am Freitag zu einem "Tag der Geothermie" ein. Mehrere hundert Besucher kamen und wollten wissen, ob und wie sich Erdwärme für das Eigenheim nutzen lässt, wie die Behörde mitteilte. Auch am Samstag noch erklären Aussteller und Experten der Behörde Verbrauchern, welche technischen Optionen es gibt, um Heizsysteme anstelle von Gas oder Öl mit Wärme aus dem Erdinnern zu betreiben.

"In Zeiten der Energiewende und der Energiekrise sind viele Menschen auf der Suche nach umweltfreundlichen, kostensparenden Alternativen", hieß es vorab. Installation geothermischer Anlagen, Nutzungskonzepte und Fördermöglichkeiten erforderten oft aber eine intensive Beratung. Zum Programm gehören auch Fachvorträge und Wärmepumpen-Technologien.

LBEG-Chef Carsten Mühlenmeier hält Erdwärme für eine künftig zentrale Energiequelle. In Niedersachsen gibt es etwa rund um Hannover, im Raum Stade oder im Emsland schon etliche Anlagen - die Geothermie gilt jedoch insgesamt noch als ausbaufähig. Im Jahr 2020 wurde landesweit eines von 13 neuen Gebäuden damit geplant. "Wir wollen helfen, dass sich diese Zahlen deutlich steigern", so Mühlenmeier.

Im Unterschied zu den witterungsbedingten Schwankungen bei der Wind- und Solarkraft steht Geothermie meist konstant bereit. In Ländern wie Island oder den Pazifik-Anrainerstaaten mit vulkanischer Aktivität ist diese Form der Wärme- und Stromproduktion besonders verbreitet.

Aber auch in geologisch ruhigeren Regionen ist der Einsatz von Geothermie möglich. In vielen Anlagen wird kaltes Wasser nach unten geleitet, wo es sich erhitzt und dann als Wasserdampf an die Oberfläche zurückkehrt. Die Systeme können mit Wärmepumpen für Einzelhäuser kombiniert werden. Die Hitze aus dem Erdreich kann auch Gewerbegebäude oder - über Nahwärmenetze - ganze Ortsteile versorgen.

© dpa-infocom, dpa:221007-99-43671/3

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