Energie - Hamburg:Gabriel verteidigt Schröders Rosneft-Ambitionen

Hamburg (dpa) - Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat der Union eine bewusste Skandalisierung der Rosneft-Ambitionen von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) vorgeworfen. "Ich glaube, dass in Wahrheit ein politisches Spiel stattgefunden hat. Dass Schröder, Klammer auf, SPD, Klammer zu, dazu benutzt wurde, um die Sozialdemokraten damit zu triezen", sagte der Vizekanzler am Mittwoch in einem live im Internet übertragenen "Spiegel"-Interview. "Es gibt kein Erkenntnisinteresse, es gibt ein Interesse, das zu skandalisieren."

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Hamburg (dpa) - Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) hat der Union eine bewusste Skandalisierung der Rosneft-Ambitionen von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) vorgeworfen. "Ich glaube, dass in Wahrheit ein politisches Spiel stattgefunden hat. Dass Schröder, Klammer auf, SPD, Klammer zu, dazu benutzt wurde, um die Sozialdemokraten damit zu triezen", sagte der Vizekanzler am Mittwoch in einem live im Internet übertragenen "Spiegel"-Interview. "Es gibt kein Erkenntnisinteresse, es gibt ein Interesse, das zu skandalisieren."

Schröder will in den Aufsichtsrat des russischen Energiekonzerns Rosneft einziehen. Die Wahl ist für den 29. September geplant. Das Unternehmen ist von den Sanktionen betroffen, die von der EU wegen der Krim-Annexion verhängt wurden.

Persönlich griff Gabriel den CDU-Abgeordneten Jürgen Hardt an, der auch Koordinator für die transatlantischen Beziehungen im Auswärtigen Amt ist. Hardt hatte Gabriel in einem Brief aufgefordert, Auskunft über ein Treffen mit Schröder und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in St. Petersburg zu geben.

Der Außenminister hielt der Union vor, in anderen Situationen die Russland-Kontakte Schröders genutzt zu haben. Er nannte die Vermittlung bei einer Geiselnahme deutscher OSZE-Beobachter in der Ostukraine. "In der Situation, wo man ihn gebrauchen kann, um mit Putin mal über andere Probleme zu reden, da finden das alle super", sagte Gabriel.

Zu Berichten, nach denen Schröder sogar den Chefposten im Rosneft-Aufsichtsrat übernehmen soll, sagte Gabriel: "Wenn er Chef ist, umso besser, hat er ein bisschen was zu sagen." Soweit er wisse, sei Schröder auch nicht von der russischen Regierung, sondern vom britischen Energieriesen BP für den Aufsichtsratsposten vorgeschlagen worden.

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