Energie - Erkelenz:Aktivistin Rackete am Tagebau: Klimawandel ist Fluchtursache

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Erkelenz (dpa/lnw) - Die ehemalige Seenotretterin und jetzige Klimaaktivistin Carola Rackete hat am Braunkohletagebau Garzweiler für den Erhalt von Tagebaudörfern und gegen Braunkohle demonstriert. Sie kam am Sonntag zu einem Dorfspaziergang der Bürgerinitiative "Alle Dörfer bleiben" durch den Umsiedlungsort Keyenberg. Das Dorf soll für den Tagebau abgebaggert werden, die Bewohner sollen wegziehen.

Die Braunkohleverstromung trage zum Klimawandel bei und damit zu Fluchtursachen wie Dürre, Überschwemmungen und Wirbelstürmen, sagte Rackete kurz vor dem Spaziergang. Auswirkungen des Klimawandels vernichteten schon jetzt die Lebensgrundlage vieler Menschen. Allein im Oktober seien in Afrika Hunderttausende nach Überschwemmungen auf der Flucht gewesen.

"Wir müssen mit der Verfeuerung von Braunkohle sofort aufhören", forderte Rackete nach Mitteilung des Aktionsbündnisses Ende Gelände. Es sei falsch, fossile Brennstoffe weiter zu nutzen und Bewohner aus ihren Häusern zu vertreiben. Das Engagement der Menschen im Rheinland gegen den Energiekonzern RWE nannte die Klimaaktivistin "mutig und bewundernswert". Sie stehe solidarisch an der Seite der Menschen, die von Zwangsumsiedlung betroffen seien.

Rackete ist als Kapitänin des Rettungsschiffs "Sea-Watch 3" bekannt geworden. Die Niedersächsin war im Juni mit Dutzenden Migranten an Bord ohne Erlaubnis der Regierung in Rom in italienische Gewässer und in den Hafen von Lampedusa gefahren. Sie wurde vorübergehend festgenommen. Unlängst stellte sie ihr Buch "Handeln statt hoffen - Aufruf an die letzte Generation" vor. Darin ruft Rackete zu zivilem Ungehorsam und Protesten für die Umwelt auf.

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