Süddeutsche Zeitung

Elektromobilität:Tesla-Aktie bricht nach Rallye ein

Lesezeit: 1 min

Coronavirus-Sorgen belasten den Kurs des Elektroautoherstellers.

Von Vivien Timmler, München

Es ist das abrupte Ende eines Höhenfluges: Nach den Kursgewinnen der Tesla-Aktie zu Beginn der Woche folgte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag der von Anlegern befürchtete Einbruch. Die Papiere des Elektroautobauers fielen an der Börse um bis zu 17 Prozent auf 734,70 Dollar. Das ist der größte Verlust der Tesla-Aktie seit acht Jahren. Am Donnerstag ging es zunächst weitere sechs Prozent abwärts. Trotz allem notierte das Papier noch immer etwa 60 Prozent über dem Niveau vom Jahreswechsel.

Hauptursache für den Einbruch ist die Ankündigung Teslas, die Auslieferung der in China produzierten Fahrzeugen könne sich aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs verzögern. Laut dem US-Nachrichtensender CNBC hat die Gigafactory in Shanghai nach dem chinesischen Neujahrsfest noch nicht wieder ihren Betrieb aufgenommen. In der Fabrik sollen 2020 insgesamt 150 000 Fahrzeuge produziert werden.

Bereits vor dem Kurseinbruch hatten Analysten die Sorge geäußert, dass sich der Marktwert Teslas von den tatsächlichen Kennwerten gelöst habe. Die Aktie machte am Dienstag den höchsten Tagesgewinn an der Börse seit 2013 und notierte zwischenzeitlich bei einem Hoch von rund 969 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt war Tesla an der Börse mehr wert als Volkswagen und BMW zusammen.

Tatsächlich lief es zuletzt gut für Tesla: Der Elektroautobauer hat in der vergangenen Woche den zweiten Quartalsgewinn in Folge verkündet - und das, obwohl Experten lange angezweifelt hatten, dass die Firma überhaupt schwarze Zahlen schreiben und nachhaltig Geld verdienen kann. Zwar hat Tesla aufs Jahr gesehen nie einen Gewinn erzielt und die Absatzzahlen sind nach wie vor vergleichsweise niedrig. Sollte sich die Lage in der chinesischen Gigafactory aber nicht weiter verschärfen, so ist es gut möglich, dass Tesla 2020 den ersten Jahresgewinn der Unternehmensgeschichte verkünden kann. Für 2020 stellt das Unternehmen zumindest eine Rekordauslieferung von erstmals mehr als 500 000 Fahrzeugen in Aussicht.

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SZ vom 07.02.2020
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