El Salvador:Bitcoin-Streit mit dem IWF

Investoren und Gründer sollen ins Land kommen, so viele, dass man sogar eine eigene Stadt für sie bauen will, "Bitcoin City". (Foto: Marvin Recinos/AFP)

El Salvador hat die Kryptowährung zum gesetzlichen Zahlungsmittel gemacht. Das finden nicht alle gut.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat El Salvador aufgefordert, dem Bitcoin den Status als gesetzliches Zahlungsmittel wieder zu entziehen. Der umstrittene Staatspräsident und Baseballkappenträger Nayib Bukele gilt als Fan der Kryptowährung. Als erstes Land der Welt hatte der Staat in Mittelamerika Bitcoin den Status als offizielles Zahlungsmittel verliehen. Der IWF betonte nun, mit der Verwendung von Bitcoin seien große Risiken verbunden: für die Finanzstabilität, die finanzielle Integrität, den Verbraucherschutz und mögliche Steuerschulden. Mit digitalen Zahlungsformen wie der in dem mittelamerikanischen Land eingeführten E-Geldbörse Chivo könnte zwar die finanzielle Inklusion gefördert werden, so der IWF. Das neue wirtschaftliche Umfeld von Chivo und Bitcoin müsse aber streng reguliert und überwacht werden. Anlass waren Gespräche zur wirtschaftlichen Lage, die die in Washington ansässige IWF mit Mitgliedsstaaten führt. El Salvador verhandelt seit einiger Zeit mit dem IWF um ein Kreditpaket in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar. Gemäß El Salvadors Bitcoin-Gesetz muss jeder Händler, der technisch dazu in der Lage ist, die Kryptowährung annehmen. Auch Steuern können darin bezahlt werden. Bitcoin gilt als Spekulationsobjekt und ist heftigen Kursschwankungen unterworfen. Der Preis eines Bitcoin lag am Mittwoch bei knapp 38 000 Dollar. Im November hatte er noch einen Höchststand von rund 68 000 erreicht.

© SZ vom 27.01.2022 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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