Einzelhandel - Wuppertal:Corona macht auch Fairtrade-Pionier Gepa zu schaffen

Deutschland
Kaffee der Gepa steht in einem Regal. Foto: Oliver Berg/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Wuppertal (dpa) - Die Corona-Krise macht auch dem auf fairen Handel spezialisierten, kirchennahen Handelshaus Gepa zu schaffen. Der Fairtrade-Pionier teilte am Mittwoch mit, er habe für rund 50 Prozent seiner rund 170-köpfigen Belegschaft Kurzarbeit angemeldet, um die Kosten zu reduzieren. "Einen Erfolg würde dieses Jahr bedeuten, wenn wir bei zunehmender Lockerung der Corona-Beschränkungen einen Verlust vermeiden können", sagte der Gepa-Geschäftsführer Matthias Kroth. In den besonders betroffenen Vertriebsbereichen wie den Weltläden und der Gastronomie habe es im April Umsatzeinbrüche von bis zu 70 Prozent gegeben.

Die Gepa handelt als nach eigenen Angaben größte europäische Fair-Handelsorganisation mit Genossenschaften und sozial engagierten Privatbetrieben aus Lateinamerika, Afrika, Asien und Europa. Sie will durch faire Preise und langfristige Handelsbeziehungen ihren Partnern mehr Planungssicherheit geben.

Gepa-Geschäftsführer Peter Schaumberger betonte: "Weil alle weltweit von der Pandemie betroffen sind, ist faires und partnerschaftliches Handeln besonders wichtig." Kleinproduzenten in den meisten Ländern des globalen Südens seien in der Krise komplett auf sich selbst gestellt und benötigten die Stabilität des Fairen Handels jetzt mehr denn je.

Im vergangenen Jahr steigerte die Gepa ihren Großhandelsumsatz um 9,5 Prozent auf 80,7 Millionen Euro. Auch das Jahr 2020 sei sehr gut gestartet, bis Mitte März das Corona-Virus zugeschlagen habe, sagte Kroth. Trotz der aktuellen Herausforderungen sei das vor 45 Jahren gegründete Handelshaus aber "generell gut aufgestellt, um diese wirtschaftlich schwierige Phase ohne Folgeschäden zu überstehen."

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