Einzelhandel - Mainz:Handel kritisiert 2G-Regel für Geschäfte

Corona
"Geimpft! Genesen!" steht auf einem Schild an einer Bar. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Mainz (dpa/lrs) - Vor Inkraftreten der 2G-Regel im Einzelhandel ist in Rheinland-Pfalz weitere Kritik an dem Beschluss von Bund und Ländern laut geworden. Man habe nach den vergangenen Wochen zwar mit den Einschränkungen gerechnet, dennoch seien die Händler über die neuen Regelungen entsetzt, sagte Thomas Scherer, Geschäftsführer des Handelsverbandes Rheinland-Pfalz am Freitag. Denn laut Studien sei klar, dass der Einzelhandel kein Infektionstreiber sei.

Mit der neuen 2G-Regel haben in Rheinland-Pfalz ab Samstag nur noch Geimpfte und Genese Zutritt zu Geschäften des Einzelhandels, wie Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Donnerstag nach der Ministerpräsidentenkonferenz mitgeteilt hatte. Ausgenommen von dieser Regelung sind Geschäfte des täglichen Bedarfs wie Supermärkte. 

Laut Handelsverband Rheinland-Pfalz ist nun wie im vergangenen Winter wieder mit großen Verlusten im Weihnachtsgeschäft zu rechnen. Die Überbrückungshilfen könnten dabei nur Teile der Fixkosten decken. Selbst Menschen, die sich jetzt noch impfen ließen, sei es erst wieder in sechs bis acht Wochen möglich, ein Geschäft zu betreten. Scherer kritisierte außerdem die Festlegung von Geschäften des täglichen Bedarfs: "Ein kleines Kind mit ungeimpften Eltern, das dringend neue Schuhe benötigt, kann sich die nicht selbst im Laden kaufen."

Ähnliche Kritik äußerte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP). Dem SWR sagte sie: "Die Regelung für den Einzelhandel finde ich ein Stück weit schwierig." Man hätte eher darauf gesetzt, die Kundenanzahl auf eine Person pro zehn Quadratmeter zu begrenzen. Jetzt erwarte man im Einzelhandel Umsatzeinbußen von 30 bis 50 Prozent, sagte Schmitt.

Der Handelsverband Rheinland-Pfalz sieht zudem ein Problem bei den Eingangskontrollen in den Läden. Inhabergeführten Geschäften sei es nicht möglich, Kunden an der Kasse zu bedienen und gleichzeitig Personen am Eingang zu überprüfen. Konflikte seien wahrscheinlich, das habe man schon in den vergangen Wochen gemerkt, sagte Scherer.

© dpa-infocom, dpa:211203-99-241916/4

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