Übernahme durch Edeka:Verdi verkündet Tengelmann-Rettung

Tengelmann

Einkaufswagen vor einem Supermarkt der Kette Tengelmann

(Foto: picture alliance / dpa)
  • Die Zerschlagung der Supermarktkette Kaiser's Tengelmann ist vorerst abgewendet. Die Übernahme durch Edeka könnte nun doch umgesetzt werden.
  • Weil alle Parteien Stillschweigen vereinbart haben, ist allerdings unklar, wie genau der Plan für die Fortführung der Supermärkte aussehen soll.

Beim Gipfeltreffen zu Kaiser's Tengelmann ist laut der Gewerkschaft Verdi ein Durchbruch erzielt worden. Die Parteien hätten sich auf das Ziel verständigt, die umstrittene Ministererlaubnis für die Übernahme von Tengelmann durch Edeka umzusetzen - nach Rücknahme der vorliegenden Klagen. Damit können die Mitarbeiter wieder hoffen. Eine endgültige Einigung steht allerdings noch aus. Die Frist dafür, die an diesem Freitag ausgelaufen wäre, wurde noch einmal verlängert. Bis zum 17. Oktober 2016 soll nun nach einer einvernehmlichen Lösung gesucht werden.

Die Verhandlungspartner haben laut Verdi bis zum 18. Oktober Stillschweigen über das weitere Vorgehen vereinbart. Die Details des Deals sind damit weiterhin unklar. Fraglich ist beispielsweise, wieviele der 450 Filialen tatsächlich erhalten bleiben sollen.

Tengelmann hatte vor zwei Jahren verkündet, seine Filialen an den Konkurrenten Edeka verkaufen zu wollen. Diesem Plan setze sich zunächst das Bundeskartellamt entgegen. Es verbot die Übernahme der angeschlagenen Supermarktkette durch Edeka. Doch Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel setzte sich mit einer sogenannten Ministererlaubnis über das Verbot hinweg, um die Übernahme doch noch zu ermöglichen. Doch der Streit um Kaiser's Tengelmann ging weiter.

Mehrere Konkurrenten, darunter Rewe Norma und Markant klagten gegen die Ministererlaubnis. Das Oberlandesgericht Düsseldorf legte die Genehmigung auf Eis. Tengelmann-Eigentümer Karl-Erivan Haub schien zum Schluss die Geduld zu verlieren. Er brachte eine Zerschlagung der Supermarktkette ins Spiel. Damit wäre die Fusion mit Edeka endgültig gescheitert gewesen. Tausende Jobs wären gefährdet gewesen. Nun scheint eine solche Zerschlagung, in letzter Minute, abgewendet zu sein.

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