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RWE-Tochter:Innogy: der größte deutsche Börsengang seit 2000

Zum ersten Mal werden die Aktien des neuen Energiekonzerns in Frankfurt gehandelt. Die Aktien sind gefragt - aus gutem Grund.

Innogy ist jetzt an der Börse. In dem Unternehmen siedelt RWE das zukunftsfähige Geschäft mit erneuerbaren Energien und dem Betrieb der Netze an. Die Nachfrage nach den neuen Aktien war groß. Deswegen wurden sie zum höchstmöglichen Preis von 36 Euro je Aktie verkauft. Der erste Kurs lag am Freitagmorgen bei 37,30 Euro. RWE-Aktien legten zum Handelsstart ein halbes Prozent zu.

RWE hat mit dem Börsengang seiner Tochter rund fünf Milliarden Euro eingenommen. Der Konzern hält weiterhin 75 Prozent an Innogy. Bei RWE verbleiben die Atommeiler, die Kohle- und Gaskraftwerke und der Energiehandel.

Bereits vor dem Börsengang hatte sich bei Investoren eine hohe Nachfrage nach Innogy-Papieren abgezeichnet. Gerade für große Fonds, die in Zeiten von niedrigen Zinsen kaum noch anderswo ihr Geld anlegen können, gilt die Aktie als attraktiv. Finanzinvestor Blackrock hatte im Vorfeld zugesagt, Aktien im Wert von 940 Millionen Euro zu kaufen.

Für die Anleger sind vor allem die Netze interessant. Die Gewinne aus dem Ökostromgeschäft sind bisher überschaubar: 376 Millionen Euro waren es in den ersten sechs Monaten dieses Jahres, gerade einmal 15 Prozent des Gewinns vor Steuern und Abschreibungen. Den weitaus größeren Teil, nämlich fast 60 Prozent, steuern die Netze zum Gewinn bei - sie machen also den eigentlichen Wert von Innogy aus. Denn dieses Geschäft wird von der Bundesnetzagentur reguliert. Die Gewinne sind zwar gedeckelt, aber auch auf viele Jahre gesichert. Das Risiko für Investoren ist also überschaubar.

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