EEG:Offene Fragen zur Biomasse

Die Zukunft der Biomasse dagegen blieb offen. Bayern wollte auch hier Ausschreibungen über jährlich 250 Megawatt durchsetzen - aber ohne Erfolg. Sie ist vergleichsweise teuer, aber vor allem für Landwirte interessant. In den nächsten Jahren verlieren viele der bestehenden Anlagen ihre bisherige Förderung - sie war auf 20 Jahre befristet.

Bis zuletzt war umstritten, inwieweit ein zu schneller Ausbau des Ökostroms die Netze strapaziert. Während der Bund mit diesem Argument für ein gedrosseltes Tempo warb, verwiesen einige Länder auf die Mitschuld konventioneller Großkraftwerke.

"Vereinfacht gesagt: Die Netze, die wir heute haben, sind verstopft von Strom aus alten Braunkohlekraftwerken", sagte Baden-Württembergs Energieminister Franz Untersteller (Grüne) der SZ. Es sei "absurd", die Leitungen für diesen Strom freizuhalten, dafür aber den Ausbau erneuerbarer Energien zu bremsen.

Bundesnetzagentur kann Wind-Strommenge verknappen

Der Bund konnte sich dennoch durchsetzen. Die Einigung sieht die Einführung so genannter "Netzengpassgebiete" vor. Wo das Stromnetz übermäßig strapaziert ist, soll künftig die Bundesnetzagentur die Ausschreibungsmenge für Windparks zusätzlich verknappen können.

Ersten Analysen zufolge könnte dies die Länder Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hessen betreffen, hier würde die Gesamtmenge auf knapp 1000 Megawatt begrenzt.

In den übrigen Bundesländern könnten Windparks mit rund 1800 Megawatt Leistung installiert werden. "Damit sorgen wir dafür, dass nicht in einem bestehenden Engpass Wind zugebaut werden kann", sagte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD).

Am 8. Juni soll das Paket nun ins Kabinett, 2017 soll es in Kraft treten. Umweltschützer beklagten, der Klimaschutz bleibe bei dieser Reform auf der Strecke. Greenpeace sprach von einer "energiepolitischen Irrfahrt".

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