Der Euro ist am Freitag nach starken US-Konjunkturdaten unter Druck geraten. Im Abendhandel fiel der Kurs auf 1,2018 Dollar. Am Donnerstag war die europäische Gemeinschaftswährung noch mit 1,2120 Dollar auf ein Zweimonatshoch gestiegen. Die robuste Konjunkturerholung in den USA stützte den Dollar. Neue Konjunkturhilfen der US-Regierung haben die Einkommen der privaten Haushalte im März drastisch steigen lassen. Die Einkommen lagen um 21,1 Prozent höher als im Vormonat. Dies war noch etwas mehr, als von Volkswirten erwartet. Auch das von der Universität Michigan erhobene Verbrauchervertrauen hellte sich noch stärker als erwartet auf. In der Eurozone ist unterdessen die Wirtschaftsleistung im Winter geschrumpft. Der Rückgang war zwar etwas geringer als erwartet, der Rückschlag in Deutschland war allerdings besonders deutlich.
Am Rohölmarkt prägten Corona-Sorgen die Stimmung. Wegen explodierender Infektionen in Indien verbilligte sich die Sorte Brent aus der Nordsee um 1,9 Prozent auf 67,28 Dollar je Barrel (159 Liter). "Die Erholung der Nachfrage verläuft ungleichmäßig und der Anstieg der Fälle in Indien ist eine Mahnung, dass ein Test der Marke von 70 Dollar verfrüht wäre", kommentierten die Analysten des Research-Hauses Energy Aspects.
Der Preis für Palladium übersprang erstmals die Marke von 3000 Dollar. Das zur Herstellung von Autokatalysatoren notwendige Edelmetall stieg am Freitag um zwei Prozent auf 3008 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Getrieben werden die Preise durch Lieferausfälle beim Produzenten Nornickel, bei einer gleichzeitigen Erholung der Automobilindustrie, sagte Rohstoff-Experte Marc Löffert vom Edelmetall-Verarbeiter Heraeus. Bei Palladium übersteige die Nachfrage das Angebot seit zehn Jahren. Die Lagerbestände befänden sich inzwischen auf einem sehr niedrigen Niveau.