Edelmetall:Gold kaufen - so geht's

Wer sich mit dem glänzenden Metall eindecken will, sollte wissen wie. Es geht mit Barren, Münzen oder speziellen Wertpapieren. Dabei müssen Anleger wissen, wozu sie Gold brauchen: um schnellen Gewinn zu machen, die Anlagen zu streuen - oder für den Ernstfall?

Von Victor Gojdka

Für den Kursgewinn

Wer in Sachen Gold nur goldene Gewinne machen möchte, muss sich nicht umständlich Barren oder Münzen in den Privattresor legen. Besser eignen sich hier spezielle Papiere, die den Preis des Goldes nachzeichnen (siehe Tabelle). Der Clou: Viele Anbieter solcher Fonds verwahren das Gold tatsächlich als Barren in eigenen Depots. "Mehr als ein halbes Prozent Kosten sollten Anleger für solche Produkte nicht bezahlen", sagt Finanzexperte Alexander Pruschke von Wellinvest. Auf Wunsch können sich Kunden ihr Gold ausliefern lassen. "Das kostet mitunter jedoch 300 Euro je Kilogramm, schlägt also ordentlich zu Buche", sagt Pruschke. Anleger sollten außerdem wissen: Die Papiere sind Inhaberschuldverschreibungen. Das komplizierte Wort täuscht über das Risiko hinweg. Geht der Anbieter pleite, kann auch das Geld der Kunden weg sein. Anleger sollten daher prüfen, wie wahrscheinlich eine Pleite des Unternehmens ist.

Für den Ernstfall

Wer glaubt, dass das Finanzsystem irgendwann kollabieren könnte, kann sich Barren oder Münzen ins Depot legen. Dabei sollten Anleger auf einen renommierten Goldhändler wie Degussa, Pro Aurum oder Goldsilbershop.de setzen. Dort sollten sie Münzen oder Barren mit dem Merkmal "good delivery" bevorzugen, sie sind standardisiert und gut handelbar. Preislich ist es besser, statt vieler kleiner Münzen größere Barren zu kaufen. Sie sind günstiger, da hier keine aufwendigen Prägearbeiten für Vorder- und Rückseite der Münze anfallen. Wer im Ernstfall mit Gold allerdings tatsächlich zahlen will, bekäme mit Barren vermutlich ein Problem. "Es wäre ziemlich merkwürdig, mit einem Goldbarren beim Bäcker ein Brötchen zu kaufen", sagt Vermögensverwalter Pruschke. Wer Gold im Ernstfall als Zahlungsmittel verwenden will, sollte also auch Münzen oder Goldplättchen kaufen - und die Mehrkosten in Kauf nehmen. Wer sein Vermögen lediglich außerhalb eines Bankkontos speichern will, sollte zu Barren greifen. Gewinne sind steuerfrei, wenn Anleger die Barren oder Münzen länger als ein Jahr halten.

Für mehr Breite

Dieser Spruch ist auf dem Börsenparkett schon Kalauer: Wer streut, der rutscht nicht aus. Soll heißen, wer nicht nur auf eine Anlageform setzt, verringert sein Risiko. Viele Anleger wollen ihr Portfolio stabilisieren, indem sie nicht nur Aktien und Anleihen kaufen. Sie suchen deswegen nach einer Anlage, die sich anders als die weltweiten Aktienmärkte entwickelt. Fünf bis zehn Prozent Rohstoffe oder Gold können dabei eine Idee sein. Auch wenn Experten streiten, wie unabhängig sich das Edelmetall tatsächlich von den Aktienbörsen entwickelt.

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