Dienstagmittag am Herrenhäuser Markt in Hannover. Wer den Edeka-Supermarkt dort betritt, wird von einem Aufsteller begrüßt, auf dem ein Emoji mit dem Finger auf dem Mund und der Sprechblase "PSST!" abgebildet ist. Ein paar Schritte weiter gelangen Kunden in die Obst- und Gemüseabteilung, in der es merkwürdig dunkel ist, es leuchten nur wenige Strahler. "Die sparen vielleicht Strom", meint ein irritierter Mann zu seiner Begleiterin. An der Selbstbedienungstheke für Brot ist das Licht ganz aus. Überall ist die Beleuchtung im rund 550 Quadratmeter großen Supermarkt gedämmt - und vor allem ist es deutlich leiser. Keine Lautsprecherdurchsagen, keine Musik, kein Piepen beim Scannen der Ware an der Kasse. Von 13 bis 15 Uhr gilt an diesem Tag die "Stille Stunde" - Kunden können in Ruhe einkaufen. "Wir hatten einen Autisten als Praktikanten, der uns über Reizüberflutung berichtet hat. Darauf wollten wir reagieren", sagt die stellvertretende Marktleiterin Susanne Riefenstahl und fügt hinzu: "Er ist jetzt bei uns angestellt."
Supermärkte:Einkaufen in aller Stille
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Ein Edeka-Markt in Hannover verzichtet zur "Stillen Stunde" auf Musik, Werbedurchsagen und weitere Kaufanreize. Wem das hilft.
Von Joachim Göres, Hannover

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