Ebay poliert sein Image auf:Drei, zwei, eins - schöner scheint's

Bessere Treffer, bessere Preise: Das Online-Auktionshaus Ebay überarbeitet seinen Internet-Auftritt, um wieder mehr Besucher anzulocken. Die Verkaufsgebühren sollen sinken - die Provisionen allerdings nicht.

Thorsten Riedl

"Bei Ebay handeln ist gefährlich", "Weniger Lust auf Online-Auktionen", "3...2...1... der Lack ist ab" - die Schlagzeilen der vergangenen Wochen über das weltweit größte Auktionshaus im Internet waren alles andere als positiv.

Nun startet das Unternehmen eine Offensive, um das Image aufzupolieren und wieder mehr Käufer anzulocken. Die Preise sinken, die Seiten sollen übersichtlicher werden, Privatleute wieder mehr Waren zur Online-Auktion im Netz anbieten. "Das Motto lautet: 'Ebay neu erleben'", sagte Stefan Groß-Selbeck, Deutschlandchef des Unternehmens, der Süddeutschen Zeitung.

Das Neudesign verbunden mit der Preissenkung ist überfällig: Im abgelaufenen Quartal, so berichtete Ebay-Finanzchef Bob Swan kürzlich, sank die Zahl der Auktionen bei Ebay weltweit um sechs Prozent. "Der Rückgang in Deutschland ist noch ein klein wenig dramatischer."

Gebühren sinken, Provisionen nicht

Verantwortlich für die Entwicklung machte Swan starke Auktionszahlen zuvor - aber Ebay hat im vergangenen Jahr auch die Preise zum Verdruss vieler Verkäufer stark erhöht.

Zum Teil rudert das Unternehmen nun wieder zurück: Die Auktion, die bei einem Euro startet und ein Galeriebild enthält, kostet nicht mehr wie zuvor einen Euro, sondern 0,49 Euro. Ziel sei es, "in dem attraktivsten Segment zusätzliche Ware auf die Internetseite zu bekommen", erklärte Groß-Selbeck. Vor allem Privatleute würden ihre Waren auf diese Weise einstellen - die will Ebay zurückgewinnen.

Die Gebühr ist nur ein Teil der Kosten, die bei einer Versteigerung über Ebay anfällt. Hinzu kommt eine Provision, die abhängig ist vom erzielten Kaufpreis, und in der Regel den Großteil der Ebay-Gebühr ausmacht. Eine Preissenkung stehe hier aber nicht an, sagte Groß-Selbeck.

Ebay dominiert das Auktionsgeschäft im Netz auch in Deutschland. Von den Internetnutzern, die inzwischen auf 40 Millionen geschätzt werden, sind 24 Millionen Mitglied bei Ebay. "Ich glaube, es werden noch mehr Nutzer angezogen durch die Änderungen", sagte der Ebay-Manager.

Dafür sollen auch die neugestalteten Ebay-Seiten im Netz sorgen. An der Treffergenauigkeit der Suchfunktion wird ebenso gearbeitet. Die Verbesserungen werden zur Zeit noch getestet.

Ebay will zudem kundenfreundlicher werden. Ein Anruf in das Call Center des Unternehmens kostet nun nicht mehr 0,59 sondern 0,14 Euro pro Minute. Die Zahl der Mitarbeiter für die telefonische Unterstützung werde aufgestockt, sagte Groß-Selbeck. Zuvor war die Hilfe per E-Mail für viele Ebay-Kunden oft ein Ärgernis.

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