Dyson :Chef gibt  Pläne für E-Auto auf

Von Alexander Mühlauer, London

Der britische Milliardär James Dyson hat seine Pläne für den Einstieg ins Geschäft mit Elektroautos überraschend aufgegeben. "Wir haben uns zuletzt intensiv darum bemüht, einen Käufer für das Projekt zu finden, was allerdings bisher leider erfolglos geblieben ist", schrieb der Gründer des Hausgeräteherstellers in einer E-Mail an seine Mitarbeiter. Er sehe "allerdings aktuell keine Möglichkeit mehr, dieses Projekt wirtschaftlich rentabel zu machen", sagte Dyson am Donnerstag. Das Elektroauto-Projekt müsse deshalb leider eingestellt werden.

Das Unternehmen Dyson ist vor allem für seine beutellosen Staubsauger bekannt. Die Firma hatte 2017 angekündigt, ein Elektrofahrzeug zu entwickeln. Etwa 2,5 Milliarden Pfund (umgerechnet rund 2,8 Milliarden Euro) sollten investiert werden. Noch im Mai hatte Firmengründer Dyson erklärt, man liege beim anvisierten Marktstart zum Jahr 2021 weitgehend im Plan und habe die Kosten im Griff. Das Fahrzeug hätte in Singapur gebaut werden sollen. Dorthin hatte Dyson Anfang des Jahres den Hauptsitz des Unternehmens verlegt. Der Rückzug aus Dysons Heimat Großbritannien sorgte für starke Kritik, weil James Dyson sich öffentlich für den Brexit ausgesprochen hatte. Bei Verfechtern des EU-Austritts gilt er seitdem als Verräter.

Der Milliardär betonte in seiner Mitarbeiter-Mail, dass das Aus der Elektroauto-Pläne "weder auf Mängel beim Produkt noch auf ein Versagen des Entwicklungsteams zurückzuführen" sei. Das Unternehmen werde aber von der für das Fahrzeug entwickelten Batterietechnologie profitieren. In der Automobilbranche dürfte Dysons Abkehr vom Elektroauto erneut die Frage aufwerfen, inwieweit solche Fahrzeuge wirtschaftlich profitabel entwickelt und verkauft werden können.

© SZ vom 11.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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