Während die Deutsche-Bank-Tochter DWS gerade ein hohes Bußgeld wegen Greenwashing bezahlen musste, gehen die Ermittlungen für den früheren Chef der DWS glimpflich aus: Nach zweieinhalb Jahren hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Asoka Wöhrmann eingestellt. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Dienstag. Seit 2022 waren die Ermittler dem Verdacht nachgegangen, die DWS habe beim Thema Nachhaltigkeit irreführende Angaben gemacht. Anfang 2023 hatten sie ihre Untersuchungen auch auf den früheren Chef persönlich ausgeweitet, der der DWS vor fünf Jahren ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele verordnet hatte. Gegen die DWS hatte die Behörde vor wenigen Wochen ein Bußgeld in Höhe von 25 Millionen Euro wegen Verstößen gegen das Kapitalanlagegesetzbuch verhängt – also grob gesagt wegen mangelhafter Geschäftsorganisation beim Verkauf von Wertpapierfonds. Die Ermittler waren zu dem Schluss gekommen, dass die DWS nicht bereit dafür war, die nach außen kommunizierten Nachhaltigkeitsziele auch praktisch umzusetzen. Ihren ursprünglichen Verdacht des Kapitalanlagebetrugs, der irreführender Werbung und unrichtiger Darstellung der Bilanz konnten die Ermittler indes nicht erhärten, auch nicht gegen Wöhrmann. Es war gleichwohl die erste Greenwashing-Strafe dieser Art gegen eine Fondsgesellschaft in Deutschland.
Greenwashing-VorwürfeVerfahren gegen ehemaligen DWS-Chef eingestellt
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Nach Ermittlungen wegen Greenwashing hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Asoka Wöhrman, den früheren Chef der DWS, eingestellt. Die Fondsgesellschaft kam nicht so glimpflich davon.
Von Meike Schreiber, Frankfurt

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