Greenwashing-VorwürfeVerfahren gegen ehemaligen DWS-Chef eingestellt

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Asoka Wöhrmann hat weder eine Anklage zu befürchten, noch muss er eine Geldstrafe zahlen.
Asoka Wöhrmann hat weder eine Anklage zu befürchten, noch muss er eine Geldstrafe zahlen. (Foto: Friedrich Bungert)

Nach Ermittlungen wegen Greenwashing hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen Asoka Wöhrman, den früheren Chef der DWS, eingestellt. Die Fondsgesellschaft kam nicht so glimpflich davon.

Von Meike Schreiber, Frankfurt

Während die Deutsche-Bank-Tochter DWS gerade ein hohes Bußgeld wegen Greenwashing bezahlen musste, gehen die Ermittlungen für den früheren Chef der DWS glimpflich aus: Nach zweieinhalb Jahren  hat die Frankfurter Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen Asoka Wöhrmann eingestellt. Das bestätigte ein Sprecher der Behörde am Dienstag. Seit 2022 waren die Ermittler dem Verdacht nachgegangen, die DWS habe beim Thema Nachhaltigkeit irreführende Angaben gemacht. Anfang 2023 hatten sie ihre Untersuchungen auch auf den früheren Chef persönlich ausgeweitet, der der DWS vor fünf Jahren ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele verordnet hatte. Gegen die DWS hatte die Behörde vor wenigen Wochen ein Bußgeld in Höhe von 25 Millionen Euro wegen Verstößen gegen das Kapitalanlagegesetzbuch verhängt – also grob gesagt wegen mangelhafter Geschäftsorganisation beim Verkauf von Wertpapierfonds. Die Ermittler waren zu dem Schluss gekommen, dass die DWS nicht bereit dafür war, die nach außen kommunizierten Nachhaltigkeitsziele auch praktisch umzusetzen. Ihren ursprünglichen Verdacht des Kapitalanlagebetrugs, der irreführender Werbung und unrichtiger Darstellung der Bilanz konnten die Ermittler indes nicht erhärten, auch nicht gegen Wöhrmann. Es war gleichwohl die erste Greenwashing-Strafe dieser Art gegen eine Fondsgesellschaft in Deutschland.

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Recherchen von NDR, WDR und SZ zeigen: Im Visier der Ermittler von der Staatsanwaltschaft Frankfurt war „Top Dividende“, der wichtigste Fonds der Deutsche-Bank-Tochter DWS.

SZ PlusVon Petra Blum, Verena von Ondarza und Meike Schreiber

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