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Durchbruch im Tarifkonflikt:Beschäftigte im öffentlichen Dienst bekommen 7,5 Prozent mehr

Nach massiven Warnstreiks in der vergangenen Woche haben die Verhandlungspartner eine Lösung für das künftige Einkommen von 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen gefunden. Arbeitgeber und Arbeitnehmer einigten sich auf eine Lohnerhöhung von 7,5 Prozent bei 30 Monaten Laufzeit. Die Erhöhung solle in drei Stufen erfolgen, teilte der Verhandlungsführer des Bundes, Innenminister Horst Seehofer (CSU), am frühen Mittwochmorgen in Potsdam mit. Rückwirkend ab 1. März gebe es knapp 3,2, zum April 2019 knapp 3,1 sowie zum März 2020 in der dritten Stufe knapp 1,1 Prozent, sagte Seehofer.

Verdi-Chef Frank Bsirske und der kommunale Arbeitgeberpräsident Thomas Böhle zeigten sich hochzufrieden. "Es ist das beste Ergebnis seit vielen Jahren", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Bsirske.

Zuvor hatte die Bundestarifkommission von Verdi dem zuvor in einer Spitzenrunde erzielten Kompromiss zugestimmt. Die Tarifkommission des Beamtenbundes dbb sowie die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hatten bereits grünes Licht gegeben.

Die dritte Verhandlungsrunde lief seit Sonntagmittag. Verdi und der Beamtenbund dbb forderten sechs Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, mindestens aber ein Plus von 200 Euro pro Monat für die unteren Lohngruppen. Auszubildende und Praktikanten sollten 100 Euro mehr erhalten. Außerdem forderten die Gewerkschaften eine Pflicht zur Übernahme der Auszubildenden.

In der vergangenen Woche hatten massive Warnstreiks unter anderem Teile des Nahverkehrs in Deutschland lahmgelegt und den Flugverkehr gestört. In mehreren Städten blieben zudem Kitas geschlossen. Tausende Beschäftigte legten die Arbeit nieder.

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SZ.de/dpa/Reuters/AFP/jobr
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