Logistik:In Duisburg eröffnet das größte Hafenterminal eines europäischen Binnenhafens

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Ein bestehendes Container-Terminal am Duisburger Hafen. Nun kommt ein neues hinzu.
Ein bestehendes Container-Terminal am Duisburger Hafen. Nun kommt ein neues hinzu. (Foto: Bernd Thissen/dpa)

Früher wurde auf dem Gelände Kohle umgeschlagen, nun liefern Binnenschiffe Container dorthin. Die Anlage kann sich selbst mit grüner Energie versorgen – dem Klima zuliebe.

Von Björn Finke, Duisburg

Der Riesenhafen erhält ein Riesenterminal: Am Montag hat der Duisburger Hafen – einer der größten Binnenhäfen der Welt – den ersten Abschnitt eines neuen Containerterminals eröffnet. Wenn das komplett fertig ist, wird es das größte eines europäischen Binnenhafens sein, also eines Hafens an einem Fluss. Für das sogenannte Gateway Terminal investierte die Betreibergesellschaft Duisport zusammen mit Partnern 125 Millionen Euro. Dort können Rheinschiffe mit Containern be- und entladen werden; Lastwagen oder Güterzüge transportieren sie weiter.

Die Anlage entstand auf der Kohleninsel, einem Hafenbereich, wo früher Kohle umgeschlagen wurde. Doch weil Kohlekraftwerke abgeschaltet werden, sind diese Mengen im Hafen stark gesunken. Transporte per Binnenschiff sind deutlich umweltfreundlicher als Lieferungen mit dem Lastwagen. Die Bundesregierung gibt daher als Ziel aus, Güterverkehr auf die Flüsse zu verlagern.

Das neue Terminal soll ohne Strom von außen auskommen

Das neue Terminal ist nicht nur besonders groß, sondern soll auch besonders klimafreundlich sein. Solaranlagen, Brennstoffzellen und ein Blockheizkraftwerk vor Ort produzieren Elektrizität für die Kräne und anderen Maschinen. Das Terminal soll autark arbeiten können, also ohne Stromlieferungen von außerhalb auskommen. Daneben plant Duisport, mit einem Partner direkt in der Nachbarschaft einen Elektrolyseur zu bauen – eine Anlage, die mit Ökostrom Wasser in seine Bestandteile Sauer- und Wasserstoff aufspaltet. Der Elektrolyseur soll das Terminal künftig mit klimafreundlichem Wasserstoff beliefern, den dann die Brennstoffzellen und das Blockheizkraftwerk in Strom und Wärme verwandeln. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst nannte das Terminal bei der Eröffnung daher einen „Meilenstein auf unserem Weg zum klimaneutralen Industrieland“.

Miteigentümer des Terminals sind neben Duisport der Terminal-Betreiber PSA aus Singapur, die niederländische Reederei HTS und der Logistikkonzern Hupac. Anfangs gehörte auch die chinesische Staatsfirma Cosco zu der Gruppe. Der Einstieg des Unternehmens bei einem Terminal des Hamburger Hafens war hochumstritten. In Duisburg verabschiedeten sich die Chinesen aber vor zwei Jahren aus dem Konsortium.

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