Düsseldorf (dpa/lnw) - Der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE) fordert die Einführung einer Solardachpflicht für neu gebaute Häuser in Nordrhein-Westfalen. Das Land solle dem Beispiel Hamburgs folgen und die Landesbauordnung um eine entsprechende Regelung ergänzen, sagte der Geschäftsführer des LEE NRW, Christian Mildenberger, am Donnerstag laut Mitteilung. Das Hamburger Klimaschutzgesetz schreibt vor, dass auf Dächern von Neubauten ab 2023 Photovoltaik-Anlagen installiert werden müssen. Bestehende Gebäude müssen bei einer kompletten Dachsanierung ab 2025 mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet werden.
In Nordrhein-Westfalen würden aktuell nur sechs Prozent des vorhandenen Solar-Potenzials auf Dachflächen genutzt, kritisierte Mildenberger. Das sei viel zu wenig, um Energiewende- und Klimaschutzziele zu erreichen. Solaranlagen auf dem Dach seien auch im Interesse der Gebäudeeigentümer und Mieter. Denn die Solarstromerzeugung auf dem Dach rechne sich finanziell unmittelbar.
NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hatte im Dezember angekündigt, dass über neu gebauten offenen Parkflächen mit mehr als 25 Plätzen in Nordrhein-Westfalen künftig Photovoltaik-Anlagen Pflicht werden sollen. „Von dort aus muss es nun aber weiter gehen, denn das Potenzial auf den Dächern im Land ist tausendfach größer“, sagte Mildenberger.