Düsseldorf/Mülheim (dpa) - Der französische Stahlrohrkonzern Vallourec will seine deutsche Tochtergesellschaft mit zwei Werken in Düsseldorf und Mülheim an der Ruhr verkaufen. Betroffen seien insgesamt rund 2400 Beschäftigte, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Düsseldorf mit. In den beiden Werken werden vor allem nahtlose Stahlrohre für den Öl- und Gasmarkt sowie Rohre für den Maschinen- und Stahlbau hergestellt.
In den vergangenen Jahren habe es bereits mehrere Sanierungsmaßnahmen gegeben, hieß es. Unter anderem sei 2020 ein Rohrwerk in Düsseldorf-Reisholz mit rund 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geschlossen worden. Trotz aller Bemühungen habe bis heute ein kostendeckender Betrieb der deutschen Standorte jedoch nicht realisiert werden können, so das Unternehmen. Als Gründe nennt die Firma hart umkämpfte Märkte, die Coronakrise sowie die gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise.
Die IG Metall kritisierte das Unternehmen. „Das Management hat schwere strategische Fehler gemacht“, erklärte der Gesamtbetriebsratsvorsitzender von Vallourec Deutschland, Wolfgang Freitag. Zukunftsweisende Konzepte für eine langfristige Sicherung der Arbeitsplätze und den Erhalt der Standorte in Düsseldorf und Mülheim fehlten seitens der Geschäftsführung bis heute.
Man fordere daher Strategiekonzepte für einen möglichen Fortführungs- oder Verkaufsprozess sowie einen Tarifvertrag zur Absicherung der Belegschaftsinteressen. „Jeder Standort muss eine faire Chance auf eine Zukunft haben. Für uns zählt jeder Arbeitsplatz“, erklärte der Geschäftsführer der IG Metall Düsseldorf-Neuss, Karsten Kaus. IG Metall und Betriebsräte riefen die Beschäftigten für kommenden Montag zu Teilnahme an einer Demonstration in Düsseldorf auf.
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