Duales System:Entsorger legen Streit um Verpackungsmüll bei

Monatelang hatten die zehn dualen Systeme in Deutschland verhandelt, nun gibt es wieder ein einheitliches Verrechnungssystem. Im Sommer hatten drei Entsorger den Vertrag gekündigt.

Von Michael Bauchmüller, Berlin

Nach monatelangen Verhandlungen gibt es für die Entsorgung des deutschen Verpackungsmülls wieder ein einheitliches Verrechnungssystem. Die zehn sogenannten dualen Systeme legten am Mittwoch einen millionenschweren Streit bei. Ab sofort gibt es damit wieder einen Vertrag, auf dessen Basis die Firmen Einnahmen und Kosten der Entsorgung untereinander aufteilen. Anfang August hatten drei der zehn, darunter Marktführer DSD, den alten Clearing-Vertrag gekündigt. Zuvor hatte sich der Verdacht erhärtet, dass nicht alle zehn Firmen korrekt gemeldet hatten, wie viel sie an der Entsorgung verdienen. Die Lücke im System betrug rund 50 Millionen Euro. Die dualen Systeme garantieren die Entsorgung von Verpackungen über gelbe Säcke oder Tonnen und kassieren dafür von Handel und Herstellern Lizenzgebühren. Die Sammlung teilen sie regional auf. Der Entsorgerverband BDE begrüßte die Einigung. "Die Auseinandersetzungen der letzten Monate haben den Markt verunsichert", sagte BDE-Präsident Peter Kurth. Nun gebe es eine belastbare Basis. Der neue Vertrag gilt nur für dieses Jahr. Ab 2019 greifen mit dem Verpackungsgesetz neue Regeln.

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