Süddeutsche Zeitung

Drohungen gegen Ignaz Walter:Erpresser fordert 300.000 Euro

Der Unbekannte droht mit der Veröffentlichung von internen Firmenpapieren, mit denen er offenbar einen Untreue-Vorwurf gegen den Walter-Bau-Gründer belegen will.

Der Erpresser des Walter-Bau-Gründers Ignaz Walter ist noch nicht gefasst worden.

Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Reinhard Nemetz hatte der bislang Unbekannte von Walter 300.000 Euro gefordert und mit der Veröffentlichung von internen Firmenpapieren des zusammengebrochenen Baukonzerns gedroht.

Beim ersten schriftlichen Kontakt habe der Erpresser einen Leitzordner geschickt, die Geldforderung sei später telefonisch genannt worden, sagte Nemetz am Montag in Augsburg.

Sofort bei der Polizei gemeldet

Das letzte angekündigte Telefonat Anfang April fand dann aber nicht statt. Die Staatsanwaltschaft bestätigte Zeitungsberichte, wonach der Erpresser andeutete, aus den internen Unterlagen gehe ein möglicher Untreue-Vorwurf gegen Walter hervor.

"Das ist eher unwahrscheinlich, aber wir prüfen das", sagte Nemetz. Der Firmengründer hatte den Erpressungsversuch sofort der Polizei gemeldet.

Im Zusammenhang mit der Fahndung nach dem Erpresser waren unter anderem Räume einer Walter-Tochterfirma durchsucht worden. Die Ermittler vermuten, dass es sich bei dem Täter um einen ehemaligen Mitarbeiter des Konzerns handeln könnte.

Wichtige Teile durch Strabag übernommen

Die Walter Bau-AG hatte im Februar Insolvenz angemeldet. Der Zusammenbruch zog die Insolvenzen mehrerer Tochterfirmen nach sich.

Inzwischen hat der Gläubigerausschuss der Übernahme vier wichtiger Teile des Walter-Konzerns durch die österreichische Strabag-Holding zugestimmt.

Walter selbst hat sich seit dem Insolvenzantrag von allen Ämtern zurückgezogen und ist nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetreten.

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