Süddeutsche Zeitung

Discounter ändert Strategie:Aldi setzt auf große Namen

Aldi ist die erfolgreichste Händlermarke in Deutschland, dennoch verliert der Discounter immer mehr Kunden. Deshalb will der Konzern nun sein Sortiment erweitern - um Markenprodukte. Die Maßnahme ist Teil einer kostspieligen Runderneuerung.

Der Discounter Aldi bietet günstige Produkte an, Produkte ohne großen Namen. Damit war der von den Albrecht-Brüdern gegründete Konzern stets erfolgreich. Bis jetzt: Nach einer aktuellen Studie ist Aldi zwar nach wie vor die wertvollste Händlermarke in Deutschland, die Umsätze waren in letzter Zeit allerdings leicht rückläufig. Besonders die teils veralteten Läden würden die Kunden abschrecken, meinen Experten.

Zukünftig will der Discounter daher neue Zielgruppen erschließen: Medienberichten zufolge plant das Unternehmen Markenprodukte von namhaften Herstellern in seine Regale zu nehmen. Aldi Nord und Aldi Süd führten intensive Gespräche mit großen Herstellern, berichtete die Lebensmittel Zeitung.

Bei Aldi Nord könnte das erstmals zu einer deutlich sichtbaren Präsenz der bislang nur spärlich vertretenen Markenprodukte führen. Bei Aldi Süd gehe es um eine Ausweitung, die Läden der Kette führen bereits einige namhafte Produkte. Die Lebensmittel Praxis berichtete, Aldi Nord wolle Markenartikel insbesondere in das Süßwarensortiment nehmen. Der Listungsvertrag mit dem Lebensmittelhersteller Ferrero sei in diesem Monat unterzeichnet worden. Dabei geht es dem Bericht zufolge um ein Jahres-Umsatzvolumen von rund 100 Millionen Euro. Weitere Marken könnten folgen.

Produkte von namhaften Hersteller sind mit hohen Umsätzen verbunden. Damit können nicht nur Supermärkte im harten Wettbewerb des deutschen Lebensmittelhandels punkten, auch der Erzrivale von Aldi, Lidl, ist nach Einschätzung von Experten mit Markenartikeln erfolgreich. In den vergangenen Jahren gewannen die Supermärkte mit ihrem breiten Angebot an Lebensmitteln gegenüber den Discountern Marktanteile. Die beiden Aldi-Gesellschaften äußerten sich zunächst nicht.

Das Manager Magazin hatte bereits vor einigen Tagen berichtet, Aldi Nord wolle seine etwa 2500 Filialen in den kommenden Jahren für rund drei Milliarden Euro modernisieren und auch höherwertige Artikel ins Sortiment nehmen.

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dpa/AFP/bero
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