Eigentlich wäre es schön, wenn man auf so einem Digitalgipfel "ein bisschen was sehen könnte" von der Digitalisierung. Das sagt sogar Robert Habeck. In den beheizten Konferenzhallen in Berlin gibt es aber bis auf blaue Bühnen mit Paneldiskussionen wenig zu sehen. Bundeskanzler Olaf Scholz werden immerhin wie auf einer Schulexkursion ein paar "Exponate" vorgeführt, etwa ein KI-gestützter Agrarroboter, der aussieht wie ein kleiner Mähdrescher. Auf dem Gipfel - den Habeck als Wirtschaftsminister mitausgerichtet hat - sollen Politik und Wirtschaft mit viel Tamtam und Polit-Prominenz ihre innovativsten Digitalprojekte präsentieren. Und sich als Antreiber inszenieren. Das wirkt ritualhaft und museal, vor allem aber wie der Versuch, eine glanzlose Wirklichkeit aufzupolieren. In dieser rennt Deutschland den Entwicklungen nämlich unverändert hinterher, liegt in vielen Dingen um zehn Jahre zurück. Tatsächlich gäbe es gar nicht viel mehr zu zeigen als den kleinen Mähdrescher.
Digitales Deutschland:Ein kleiner Mähroboter ist zu wenig
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Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Volker Wissing (FDP), Bundesminister für Digitales und Verkehr, sind guter Dinge in Sachen Computer und Roboter. Dabei gibt es dafür nicht viel Anlass.
(Foto: Chris Emil Janssen/IMAGO/Chris Emil Janßen)Auf dem "Digitalgipfel" inszenieren sich Politik und Wirtschaft als Zukunftsgestalter. Dabei hinkt Deutschland fast überall hinterher. In manchen Dingen geht es sogar wieder rückwärts.
Kommentar von Joshua Beer
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