Dienstleistungen - Köln:Eon-Tochter soll wegen Werbeanrufen Bußgeld zahlen

Essen/Bonn (dpa) - Die Bundesnetzagentur hat den Strom- und Gasanbieter E wie Einfach zu einem Bußgeld von 140 000 Euro wegen unerlaubter Werbeanrufe verdonnert. Die Eon-Tochter soll mit Hilfe von Callcentern bundesweit Verbraucher zum Wechsel von Strom- und Gasverträgen aufgefordert haben. Die Callcenter hätten die Verbraucher immer wieder "hartnäckig und gegen deren erklärten Willen" kontaktiert, teilte die Behörde am Freitag mit.

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Essen/Bonn (dpa) - Die Bundesnetzagentur hat den Strom- und Gasanbieter E wie Einfach zu einem Bußgeld von 140 000 Euro wegen unerlaubter Werbeanrufe verdonnert. Die Eon-Tochter soll mit Hilfe von Callcentern bundesweit Verbraucher zum Wechsel von Strom- und Gasverträgen aufgefordert haben. Die Callcenter hätten die Verbraucher immer wieder "hartnäckig und gegen deren erklärten Willen" kontaktiert, teilte die Behörde am Freitag mit.

Eon wies die Vorwürfe am Freitag zurück. "Wir werden Einspruch gegen den Bußgeldbescheid einlegen", teilte ein Sprecher mit. "Wir gehen sehr sorgsam mit den rechtlichen Anforderungen an Werbe-Erlaubnisse um und stellen hohe vertragliche Maßstäbe auch an Adresslieferanten."

Für die Anrufe hätten sie von verschiedenen Adresshändlern Einwilligungsdatensätze bezogen, die angeblich bei Online-Gewinnspielen zustandegekommen seien. "Ermittlungen der Bundesnetzagentur ergaben, dass die Angerufenen an den Gewinnspielen überhaupt nicht teilgenommen und entsprechend auch kein Werbeeinverständnis erteilt hatten", hieß es. Der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann, betonte: "Wir gehen weiter konsequent gegen Unternehmen vor, die beim Telefonvertrieb auf Kosten von Verbraucherinnen und Verbrauchern rechtswidrige Methoden einsetzen."

Bei der Netzagentur sind im vergangenen Jahr mehr als 190 000 Beschwerden und Anfragen zum Missbrauch von Rufnummern sowie zu unerlaubten Werbeanrufen eingegangen, etwa 65 000 mehr als 2016. Das sei ein neuer Höchststand, sagte Homann bei der Vorstellung des Jahresberichts der Netzagentur am vergangenen Dienstag. Die Behörde hat in diesen Fällen Bußgelder in einer Gesamthöhe von 1,2 Millionen Euro verhängt.

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