Klaus Richter baut vor. "Wir machen kein Geschäft, das nicht von der Bundesregierung autorisiert und für den Export freigegeben ist." Das ist ihm wichtig, schließlich geht es um den Bau und Verkauf von Kriegswaffen. "Wir sind einfach nur Auftragsnehmer und das finde ich als Demokrat auch gut so." Seit zwei Jahren ist der promovierte Maschinenbauer und frühere Airbus-Manager Klaus Richter, 58, Vorstandschef der Firma Diehl. Der Nürnberger Familienkonzern mit gut 16 550 Beschäftigten verdient sein Geld in fünf Technologiesparten. Eine davon würde man umgangssprachlich als "Rüstungsgeschäft" bezeichnen, wobei weder Richter, noch ein anderer Diehl-Manager das böse R-Wort in den Mund nimmt. Zu lange waren militärische Waffen und deren Hersteller im kollektiven Bewusstsein vor allem der ungedienten Deutschen gedanklich in der Schmuddelecke angesiedelt. "Defence" heißt dementsprechend in der Diehl-Sprache die einschlägige Sparte, die dem Geschäftsbericht zufolge "Technologie für Frieden und Freiheit" liefert.
Rüstungsindustrie:Profiteure der Zeitenwende
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Diehl produziert Teile für E-Autos, Wärmepumpen und Kabinentechnik für Flugzeuge. Besonders gefragt sind aktuell aber Lenkwaffen und Munition.
Von Uwe Ritzer, Nürnberg
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