Der Logistikriese DHL erreicht wegen der lahmenden Konjunktur sein Gewinnziel für das Jahr 2024 nicht. Die Paketsendungen zwischen Unternehmen und auch das Briefgeschäft der Deutschen Post hätten sich nicht wie erwartet entwickelt, teilte der Bonner Konzern am Mittwoch mit.
Daher habe sich der Vorstand entschieden, die Prognose des operativen Gewinns (Ebit) für 2024 auf mehr als 5,8 Milliarden Euro zu kürzen. Zuvor hatten die Bonner eine Spanne zwischen sechs und 6,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Nun könnte das Ergebnis sogar unter dem des Vorjahres bleiben: 2023 hatte der Konzern noch ein Ebit von 6,3 Milliarden Euro ausgewiesen. DHL-Aktien gaben am Mittwochnachmittag nach.
Rückgänge mussten die Bonner dabei in ihrem Frachtgeschäft und im deutschen Brief- und Paketgeschäft verbuchen. Bei der Luftfracht seien die Margen unter den Erwartungen geblieben. DHL hofft nun im vierten Quartal auf eine Paketflut im Weihnachtsgeschäft. Vollständige Zahlen für das dritte Quartal will der Konzern am kommenden Dienstag vorlegen.
DHL steht mit seinen Problemen in der Branche nicht allein. Nach den Corona-Jahren mit dem Boom im Online-Handel setzten gesunkene Frachtraten und der lahmende Welthandel den Logistik-Konzernen lange zu. Auch müssen sie die Folgen der Angriffe der Huthi auf Handelsschiffe im Roten Meer verkraften. Zudem lastet die maue Konsumstimmung auf den Logistikern, die ihre Umsätze auch durch den Transport von Paketen für den Online-Handel machen.