Devisen und Rohstoffe:Yuan und Pfund mit Verlusten

Die chinesische Währung rutscht auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren. Als Hauptgrund werden Sorgen vor einer weiteren Eskalation des Zollstreits zwischen den USA und China genannt.

Die Sorge von Anlegern vor einer Konjunktureintrübung in China hat die Währung der Volksrepublik am Dienstag auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren gedrückt. Der Dollar verteuerte sich bis auf 6,9711 Yuan und nahm die viel beachtete Marke von sieben Yuan pro Dollar ins Visier. Investoren beobachteten nun sehr genau, ob die Zentralbank dieses Niveau akzeptieren werde oder ob eine weitere Abwertung der Währung bevorstehe, sagte Frances Cheung, Marktstratege bei der Bank Westpac. Die Behörden müssten sehr genau abwägen, welche Folgen es für die Wirtschaft hätte, wenn die Schwelle gerissen werde. Für Chinas Exportwirtschaft bringt eine Abwertung Vorteile, weil es die Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Produkte auf dem Weltmarkt verbessert. Allerdings bedeutet ein schwacher Yuan auch, dass sich importierte Güter verteuern und die Binnenwirtschaft leidet. Die chinesische Währung ist nicht frei handelbar, sondern darf einen von der Notenbank täglich vorgegebenen Kurs nur in einer bestimmten Spanne über- oder unterschreiten.

Eine von der britischen Regierung angehobene Konjunkturprognose hat die Anleger am Devisenmarkt nicht überzeugt. Das Pfund Sterling fiel auf ein Zweieinhalb-Monats-Tief von 1,2752 Dollar. "Dem Markt ist vollkommen klar, dass die britische Wirtschaft von dem gestern so oft beschworenen Ende der Sparmaßnahmen nur profitieren kann, wenn ein geordneter Brexit gelingt", sagte Commerzbank-Analystin Esther Reichelt. Diesem Ziel scheine man aber in den vergangenen Wochen nicht nähergekommen zu sein. Finanzminister Philip Hammond hatte am Montag bei der Vorstellung des Haushalts ein Wirtschaftswachstum von 1,6 statt seither 1,3 Prozent prognostiziert. Für 2020 und 2021 erwarte die Regierung ein Plus von je 1,4 Prozent.

Am Rohstoffmarkt fiel der Ölpreis. Ein Barrel der US-Leitsorte WTI notierte am Abend 1,3 Prozent im Minus bei 66,16 Dollar.

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