Devisen und Rohstoffe:Türkische Lira unter Druck

Trotz breiter internationaler Kritik setzt die Türkei ihre Offensive im Norden Syriens fort. Die Drohung vor Sanktionen setzt sowohl der türkischen Lira als auch den türkischen Staatsanleihen zu.

Die US-Drohung heftiger Sanktionen gegen die Türkei hat die Anleger am Devisen- und Rentenmarkt am Montag nervös gemacht. Die Anleihen des südeuropäischen Landes flogen aus den Depots. Dies trieb die Rendite der zehnjährigen Titel um rund einen Prozentpunkt in die Höhe auf 15,42 Prozent. Der Verkaufsdruck auf die türkische Währung verteuerte Dollar und Euro um jeweils 0,9 Prozent auf 5,9353 beziehungsweise 6,5407 Lira. Seit Anfang Oktober hat die Lira bereits knapp vier Prozent an Wert verloren. Die Türkei steht wegen ihrer seit einigen Tagen laufenden Offensive in Syrien international in der Kritik. "Nachdem US-Präsident Donald Trump im Streit um den Kauf des russischen Flugabwehr-Systems S-400 vorgeführt wurde, glauben Anleger allerdings nicht, dass er den Schneid hat, die Türkei mit größeren Sanktionen zu belegen", sagte Timothy Ash, Chef-Analyst für Schwellenländer beim Vermögensverwalter Blue Bay.

Der Euro gab leicht nach. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend bei 1,1023 Dollar, nach 1,1040 Dollar am Freitag. Hier belastete die Furcht vor einem Scheitern des Teil-Abkommens im Zollstreit zwischen den USA und China. Einem Medienbericht zufolge sieht die Regierung in Peking noch Gesprächsbedarf, bevor sie ihre Unterschrift unter die von US-Präsident Donald Trump verkündete Einigung setzt.

Aus Verunsicherung investierten Anleger in stabilere Anlagen. So verteuerte sich das Gold zeitweise um 0,5 Prozent auf 1497 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Die Nachfrage nach Bundesanleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Staatstitel auf minus 0,482 von minus 0,438 Prozent. Spekulationen auf eine weitere Abkühlung der Weltwirtschaft drückten auch den Rohölpreis. Die Notierung für die Sorte Brent aus der Nordsee fiel um 2,2 Prozent auf 59,16 Dollar je Barrel (159 Liter).

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