Devisen und Rohstoffe:Türkische Lira und Anleihen gefragt

Die Türkei erklärt sich zu einer Waffenruhe in Nordsyrien bereit. Dies sorgt an den Märkten für Kursaufschläge. Das Pfund Sterling stagniert vor der Parlaments-Abstimmung am Samstag.

Der Euro hat sich am Freitag wenig verändert präsentiert. Die Gemeinschaftswährung notierte am Abend 0,1 Prozent höher bei 1,1137 Dollar. Erleichtert reagierten Anleger auf die von den USA und der Türkei vereinbarten Waffenruhe in Nordsyrien. Die Nachfrage nach türkischen Anleihen drückte die Rendite der zehnjährigen Titel um mehr als einen ganzen Prozentpunkt auf 13,9 Prozent. Die Währung des Landes war ebenfalls gefragt. Dollar und Euro verbilligten sich um jeweils etwa 1,5 Prozent auf 5,7425 und 6,3820 Lira.

Das Pfund Sterling stagnierte dagegen bei 1,2887 Dollar. Nach der Einigung auf einen Brexit-Deal mit der EU in Brüssel muss sich Premierminister Boris Johnson in London auf Gegenwind einstellen. Es sei weder klar, ob das Parlament am Samstag dem neuen Austrittsabkommen zustimmen werde, noch wie es nach einer Ablehnung weitergehe, sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Vor dem Wochenende noch Positionen einzugehen, käme daher dem Besuch eines Spielcasinos gleich." Etsy Dwek, Chef-Anlagestrategin beim Vermögensverwalter Natixis, setzte auf ein mehrheitliches "Yes" der Abgeordneten. "Vor dem Hintergrund der Brexit-Müdigkeit und den potenziellen negativen Auswirkungen eines Scheiterns auf die Wirtschaft stehen die Chancen besser als noch zuzeiten von Theresa May." Der Ausgang der Abstimmung sei allerdings kaum vorherzusagen.

Am Rohstoffmarkt stabilisierten sich die Ölpreise nach den Verlusten des Vortages. Am Abend kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Leitsorte WTI 54,02 Dollar. Es waren 0,2 Prozent mehr als am Vortag. Am Donnerstag hatten Lagerdaten aus den USA für zeitweilige Preisabschläge gesorgt. Höhere Rohölvorräte verstärkten bestehende Sorgen um die globale Ölnachfrage. Wichtigster Grund sind Konjunktursorgen wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China.

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