Devisen und Rohstoffe:Schweizer Franken stark gefragt

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Trotz Interventionen der Schweizerischen Nationalbank steigt der Kurs des Franken unaufhaltsam. Nun erreicht er ein Zwei-Jahres-Hoch. Grund dafür sind Spekulationen auf eine Zinssenkung der EZB.

Der Schweizer Franken hat am Freitag zum Euro den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Grund dafür waren Spekulationen über eine bevorstehende Zinssenkung der Europäischen Zentralbank, die den Euro drückten. Die Gemeinschaftswährung kostete zwischenzeitlich nun noch 1,1015 Franken. Am Donnerstag waren es noch 1,1090 Franken und Ende April mussten 1,1450 Franken für einen Euro gezahlt werden. Anleger gehen mittlerweile zu 60 Prozent von einer Zinssenkung der EZB um zehn Basispunkte nächste Woche aus. Der Schweizerischen Nationalbank (SNB) dürfte die Entwicklung keine Freude bereiten. Sie ist an einem möglichst schwachen Franken interessiert, um so die exportorientierte Wirtschaft des Landes zu stützen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat sie Negativzinsen von minus 0,75 Prozent eingeführt und interveniert immer wieder am Devisenmarkt.

Auch in den USA gehen die Anleger von einer Zinssenkung aus. Entsprechende Spekulationen befeuerte ein hochrangiges Mitglied der US-Notenbank Fed. Es sei besser vorsorglich zu handeln, statt zu warten bis es zu wirtschaftlichen Problemen komme, sagte der Chef des Fed-Bezirks New York, John Williams. Das schürte Spekulationen, die US-Notenbank Fed könnte bei ihrem Entscheid Ende Juli den Leitzins gleich um einen halben Prozentpunkt senken. Die Aussagen belasteten den Euro, der auf 1,1219 Dollar fiel.

Die sich zuspitzende Konfrontation zwischen Iran und den USA am Persischen Golf sorgte für steigende Kurse am Ölmarkt. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent stieg um zwei Prozent auf 63,16 Dollar. Nach mehreren Zwischenfällen mit Öltankern erklärte Trump, die US-Marine habe eine iranische Drohne zerstört, die sich dem Schiff USS Boxer in der Straße von Hormus genähert habe. Die Straße von Hormus gilt als eine der wichtigsten Handelsrouten für Öllieferungen.

© SZ vom 20.07.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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