In der Hoffnung auf einen Rückzug der Briten vom Brexit decken sich einige Anleger mit Pfund Sterling ein. Die britische Währung verteuerte sich am Mittwoch um 0,7 Prozent auf 1,2830 Dollar. Genährt würden die Spekulationen von Äußerungen des finanzpolitischen Sprechers der oppositionellen Labour-Partei, John McDonnell, sagte Analyst Lee Hardman von der Bank Mitsubishi UFJ. McDonnell sprach sich für ein zweites Referendum aus, um das Risiko eines ungeordneten Austritts Großbritanniens aus der EU zu verhindern. Ende März 2019 wird Großbritannien nach bisheriger Planung die Staatengemeinschaft verlassen. Es ist aber unklar, ob das britische Parlament die ausgehandelte Scheidungsvereinbarung billigt. Ohne eine Regelung für die künftigen Beziehungen drohe dem Vereinigten Königreich ein Konjunktureinbruch, warnte die britische Regierung.
Der Dollar geriet nach den Aussagen von US-Notenbankchef Jerome Powell am Abend unter Druck. Dagegen legte der Euro um 0,8 Prozent auf ein Tageshoch von 1,1388 Dollar zu. Powell signalisierte in seine Rede in New York ein vorsichtigeres Vorgehen bei künftigen Leitzinserhöhungen. Der Fed-Chef erklärte, seine Politik der stufenweisen Zinserhöhungen sei so angelegt, dass Gefahren ausbalanciert würden. Die aktuelle Leitzinsspanne von 2,0 bis 2,25 Prozent liege "knapp unter" dem geschätzten neutralen Niveau, mit dem die Wirtschaft weder gefördert noch gebremst werde. Das lege den Schluss nahe, dass möglicherweise nicht mehr so viele Zinserhöhungen kommen würden wie von Investoren erwartet, sagte Ökonom Jack Ablin von Cresset Wealth Advisors. Beobachter halten eine Zinspause im kommenden Jahr nach den jüngsten Aussagen für möglich.
Am Rohstoffmarkt setzte der Ölpreis nach einer kurzen Erholungsphase seine Talfahrt fort. Am Abend notierte ein Barrel der Sorte Brent 2,4 Prozent tiefer bei 58,78 Dollar.