Süddeutsche Zeitung

Devisen und Rohstoffe:Pfund  Sterling auf Zick-Zack-Kurs

Die Notierung der britischen Währung schwankt am Tag der Brexit-Abstimmung stark hin und her. Die Nervosität der Anleger ist spürbar. Am Ölmarkt gehen die Preise nach oben.

Die Aufmerksamkeit am Devisenmarkt hat sich am Dienstag auf das britische Pfund konzentriert. Am Abend stimmte das britische Parlament über das Austrittsabkommen mit der Europäischen Union abstimmen. Die von Regierungschefin Theresa May ausgehandelte Vereinbarung wurde mit deutlicher Mehrheit abgelehnt. Bereits vor der Abstimmung hatte der Kurs des Pfund Sterling stark geschwankt, kurz nach dem Votum und rutschte die britische Devise um gut ein Prozent ab auf 1,1131 Euro. Anschließend erholte sich das Pfund allerdings schnell und stand am späten Abend bei 1,1269 Euro, das war sogar ein halbes Prozent höher als am Vortag. Experten begründeten die Erholung der britischen Währung mit der Schwere der Niederlage von Premierministerin May. Dies könnte die Abgeordneten dazu bringen, Alternativen zu erwägen, hieß es. Theresa May muss sich an diesem Mittwoch einer Vertrauensfrage stellen. Zum Dollar verlor der Euro zeitweise fast einen US-Cent auf 1,1382 Dollar, nachdem Zahlen zum deutschen Bruttoinlandsprodukt bekanntgegeben wurden. Mit 1,5 Prozent fiel das Wachstum 2018 so gering aus wie seit fünf Jahren nicht.

Die Ölnotierungen erholten sich von ihren Verlusten am Vortag. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete mit 60,59 Dollar 2,7 Prozent mehr. Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um drei Prozent auf 52Dollar. Händler begründeten die Zuwächse am Ölmarkt mit der etwas besseren Börsenstimmung in Asien. Dies habe die Nachfrage nach riskanteren Anlageklassen, zu denen Rohstoffe gehören, erhöht. Am Montag hatten noch schwache Konjunkturdaten aus China die Ölpreise belastet. Die Hoffnung, dass die Regierung in Peking mit lockerer Haushalts- und Geldpolitik gegensteuern könnte, verbesserte jedoch die Stimmung zuletzt. China ist mit den USA der größte Ölverbraucher der Welt und gilt als Gradmesser für den Zustand der Weltwirtschaft.

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SZ vom 16.01.2019 / cikr, dpa
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