Devisen und Rohstoffe:Ölpreise rutschen ins Minus

Ein unerwarteter Anstieg der Benzin-Vorräte in den USA schürt Befürchtungen vor einer schwächeren Nachfrage. Das drückt die Ölnotierungen nach unten. Auch die Feinunze Gold verliert etwas an Wert.

Nach anfänglichen leichten Gewinnen haben die Ölpreise am Mittwoch nachgegeben. Gestützt wurden die Notierungen zunächst von optimistischeren Konjunkturprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) und fallenden Öl-Lagerbeständen in den USA. Allerdings waren die US-Benzinreserven unerwartet angestiegen. Das schürte Befürchtungen, dass neue Ausbrüche des Coronavirus die globale Erholung der Kraftstoffnachfrage schwächen werden. Zudem bleibe der Markt nach Aussagen von Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com, skeptisch, ob sich die Nachfrage wie von der Opec erwartet erholen werde. Dagegen gab der Goldpreis anfängliche Gewinne vollständig wieder ab und notierte mit 1741 Dollar etwas tiefer als am Vortag. Insbesondere die von starken Konjunkturdaten geschürte Furcht, dass die US-Notenbank Fed ihre geldpolitischen Zügel rascher anziehen könnte als gedacht, setzte die Notierungen unter Druck, sagte Carlo Alberto De Casa, Chef-Analyst des Brokerhauses Activ Trades.

Am Devisenmarkt baute der Euro seine Zugewinne aus den vergangenen beiden Tagen leicht aus und notierte abends etwas höher bei 1,1890 Dollar. Nach den Osterfeiertagen konnte die europäische Devise zeitweise von Konjunkturdaten der Euro-Zone profitieren, die stärker als erwartet ausgefallen waren, und von einer freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten. Marktbeobachter verwiesen auch auf einen Rückgang der Renditen für US-Staatsanleihen. Dies habe den Dollar belastet und dem Euro Auftrieb verliehen.

Erneute Gewinnmitnahmen drückten den Kurs des Bitcoin weiter nach unten. Die älteste und wichtigste Cyber-Devise verbilligt sich zeitweise um knapp fünf Prozent auf 55 600 Dollar. Die derzeitige Konsolidierung sei vor dem Hintergrund der Rally der vergangenen Monate nicht überraschend, sagt Analyst Timo Emden von Emden Research.

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